Mai 2025
Der Antrieb hinter Europas Vorstoß zur souveränen Cloud wird immer stärker. Untersuchungen der IDC zeigen: 84 Prozent der Unternehmen in Europa, die mit Cloud-Technologien arbeiten, nutzen entweder bereits souveräne Cloud-Lösungen oder planen, dies zu tun.2 Wesentliches Ziel dieser Bewegung ist, dass sensible Daten innerhalb Europas gespeichert und verwaltet werden – um die Abhängigkeit von fremden Rechtssystemen zu verringern und mehr Kontrolle über die eigenen digitalen Assets zu erlangen.
Es geht aber nicht allein darum, gesetzliche Vorschriften einzuhalten: Datensouveränität in europäischen Unternehmen sorgt für Vertrauen bei Kundinnen und Kunden sowie für Wettbewerbsvorteile – und sie hilft, Innovationen voranzutreiben, indem sie digitale Prozesse mit regionalen Werten und strategischer Autonomie harmonisiert. Verschiedene Faktoren treiben die Nachfrage zusätzlich an: wachsende Bedenken mit Blick auf Datenschutz, Cybersicherheit und geopolitische Instabilität, aber auch operative Risiken infolge globaler Lieferkettenstörungen und Handelskonflikte.
Prognosen zufolge wird sich der Umfang der Cloud-Datenströme von Unternehmen in den meisten europäischen Ländern bis zum Jahr 2030 verdoppeln oder verdreifachen. Umso wichtiger werden souveräne Cloud-Infrastrukturen für das Unternehmenswachstum.3
2023 bis 2025 – Weichenstellung für Europas digitale Zukunft: In dieser Phase hat die EU gesetzliche Meilensteine gesetzt – mit dem Data Governance Act, dem Digital Markets Act und dem Data Act führte sie wegweisende Grundlagen ein und etablierte gleichzeitig neue Rahmenwerke wie das EU-US Data Privacy Framework. In Summe sollen diese neuen Regelungen die Kontrolle über Daten stärken und gleichzeitig eine wettbewerbsfähige digitale Wirtschaft fördern. Mit Initiativen wie Gaia-X entsteht ein Ökosystem, in dem die Datenverwaltung mit europäischen Werten wie Datenschutz, Sicherheit und Transparenz im Einklang steht. Die EU gestaltet damit aktiv eine zukunftssichere digitale Wirtschaft. Regierungsbehörden, Betreiber kritischer Infrastrukturen und private Unternehmen versammeln sich hinter dem gemeinsamen Ziel, ihre wichtigsten Datenressourcen unter eigener Kontrolle zu halten.
Um die Vorteile der Datensouveränität vollständig zu nutzen, gilt es zunächst, Herausforderungen zu überwinden – dazu gehören Kosten, technische Komplexität und die begrenzte Verfügbarkeit von Lösungen. Hier sollten Unternehmen sich mit vertrauenswürdigen Anbietern souveräner Cloud-Dienste zusammentun und offene, interoperable Plattformen einsetzen, um Flexibilität und Kontrolle zu bewahren.
Zeit zu handeln: Organisationen sollten umfassend prüfen, wo ihre Daten gespeichert sind, ihre Lieferantenverträge aktualisieren und geeignete, konforme Cloud-Strategien einführen. Sich an Initiativen wie Gaia-X zu beteiligen und fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen, wird wesentlich dazu beitragen, eine sichere, souveräne digitale Zukunft in Europa zu gestalten.
1 Data protection and privacy laws now in effect in 144 countries | IAPP
2 How Sovereign Cloud Is Impacting Organizations in Europe
3 The European Data Flow Monitoring | Shaping Europe’s digital future
4 SAP Sovereign Cloud: Building a Secure and Sovereign Future | SAP News Center
5 Airbus to develop Gaia-X data space for all its data sharing - DCD
6 Driving quality together: how OEMs and suppliers transform quality management with Catena-X - Catena-X
7 Europe’s digital decade: 2030 targets | European Commission