Die regelmässig erscheinende „CFO 4.0 Studie“ betrachtet die Impulse der digitalen Transformation in der CFO-Funktion in europäischen Unternehmen. Zum ersten Mal werden hierbei auch die Ergebnisse in asiatischen Unternehmen betrachtet. Wir zeigen den Status Quo, die Herausforderungen und die Chancen für Organisationen in verschiedenen Ländern, Branchen und unterschiedlicher Grösse, diesen Megatrend erfolgreich für sich zu nutzen.
In der ersten Publikation von zwei Teilen, gehen wir dabei auf die Ergebnisse der CFO 4.0- Umfrage zum aktuellen Stand der digitalen Reife und der zukünftigen digitalen Transformation ein.
Die neue Studie verdeutlicht, dass die COVID-19-Pandemie die digitale Transformation im CFO-Bereich nochmals beschleunigt hat. So wird anhand der aktuellen Unternehmenszahlen sichtbar, dass im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie die digitalen CFO-Innovationen bei Unternehmen signifikant zunehmen. Die Unternehmen integrieren diesen Fortschritt in ihren Strategien und profitieren trotz der herausfordernden und angespannten Business- und Marktsituation davon.
Die Studie ergab, dass viele befragte Unternehmen die dritte und höchste Digitalisierungswelle ihrer CFO-Aufgaben erreicht haben. Zudem nutzen 23 Prozent der Finanzfachleute inzwischen ihre Zeit für wertschöpfende Dienstleistungen – vor der Pandemie waren es rund 11 Prozent weniger.
Der durchschnittliche digitale Reifegrad hat sich ebenfalls im Vergleich verbessert. Ein idealer Reifegrad umfasst neben der Nutzung digitaler Technologien ebenfalls das Leistungsvermögen und die Fähigkeiten, welche die Prozesse und Leistungen im CFO-Bereich verbessern und so eine grössere Zahl von wertschöpfenden Dienstleistungen ermöglichen.
Die Studie bestätigt, was viele CFOs uns auch im persönlichen Gespräch mitgeteilt haben: Die digitale Transformation hat im CFO Bereich einen Schub erhalten. Dabei geht es nicht nur um die Nutzung von modernen Softwarelösungen, sondern auch um die Optimierung von Prozessen und die Qualifizierung von Mitarbeitenden. Nur knapp über die Hälfte der Befragten Unternehmen glauben, dass ihre Mitarbeitenden genügend Fähigkeiten haben, um die digitale Transformation des Unternehmens durchzuführen. Es ist ein altbekanntes Thema: Die Nachfrage nach Talenten mit innovativen technischen Fähigkeiten (z.B. im Umgang mit Analytics-Anwendungen oder künstlicher Intelligenz sowie Machine Learning Tools) ist grösser als das Angebot. Viele Unternehmen beginnen daher, Entwicklungsframeworks zusammenzustellen und bieten Kurse und Schulungen an, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Anna Kremer, Partner bei BearingPoint
Während eine fehlende klare Strategie und Vision keine grosse Bedrohung mehr darstellen, stelle hingegen die oft noch sehr heterogene IT-Architektur von Unternehmen ein grösseres Risiko dar. Zu viele Prioritäten gleichzeitig und mangelnder Austausch zwischen den einzelnen Abteilungen sind ebenfalls eine grosse Herausforderung.
Allgemein beschleunigt sich jedoch die Transformation der Unternehmen durch digitale Lösungen, welche Unternehmen bei Finanzanalysen unterstützen und die Zusammenarbeit verbessern.
Viele Unternehmen haben trotz der enormen Verwerfungen im Markt und der damit einhergehenden Risiken und Belastungen für die Finanzabteilungen die Chance gesehen und ergriffen, ihre Transformation hin zu einer schnelleren, intelligenteren und schlankeren Organisation zu beschleunigen. Unsere CFO 4.0 Studie zeigt zudem auch ganz deutlich, dass immer mehr Unternehmen eigene Finanzstrategien erarbeiten bzw. diese aktualisieren. Das ist ein gutes Zeichen. Denn eine ausgefeilte Finanzstrategie gilt nicht umsonst als Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Finanztransformation. Und die braucht es dringend, wie uns die Pandemie gelehrt hat.
Johannes Vogel, Director bei BearingPoint
Lesen Sie mehr in unser aktuellen englischsprachigen Studie „CFO 4.0“, die Ihnen im Downloadbereich zur Verfügung steht.
Über die Studie
Die BearingPoint-Studie „CFO 4.0“ hat die digitale Transformation der CFO-Funktion bei Unternehmen in Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Marokko, Portugal, Schweiz und Asien untersucht. Insgesamt wurden CFOs und Finance-Führungskräfte von 256 Unternehmen. Die Datenerhebung wurde von Mitte April 2021 bis Ende Juni 2021 durchgeführt.