Seit dem 17. Februar 2022 ist in der Schweiz nach der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht auch die Homeoffice- Empfehlung offiziell Vergangenheit. Nur die Regeln zum Schutz besonders gefährdeter Arbeitnehmender bleiben bestehen. Es steht den Unternehmen nun also frei, ob sie weiterhin Homeoffice akzeptieren, flexible Arbeitsmodelle anbieten oder ihre Mitarbeitenden wieder zur Büropräsenz verpflichten. Das könnte nun unterschiedliche Erwartungshaltungen aufkommen lassen, und dies birgt Konfliktpotenzial. Wie sollen Unternehmen bzw. Führungskräfte nun vorgehen?
Matthias Roeser, Partner und Leiter Schweiz bei BearingPoint im Kurzinterview mit dem Magazin ORGANISATOR.
Inwiefern herrscht in Ihrem Unternehmen Erleichterung darüber, dass die vom Bund verfügte Homeoffice-Empfehlung weggefallen ist?
Matthias Roeser: Wir begrüssen es sehr, dass die Verantwortung für Schutzmassnahmen nun wieder in der Hand der Unternehmen und der Mitarbeitenden liegt. Wir haben die Office-Nutzung wieder flexibler gestaltet (der Fokus liegt auf wichtigen Meetings), sind aber weiterhin sehr vorsichtig und rufen nicht alle Mitarbeiter ins Office zurück.
Nichtsdestotrotz: In welchem Umfang werden Sie Homeoffice in Ihrem Unternehmen weiter anbieten?
Matthias Roeser: Viele Kunden akzeptieren Homeoffice-Vereinbarungen, was die Mitarbeitenden sehr schätzen. Allerdings gehen wir in der Praxis davon aus, dass die Arbeit als Berater etwa 2–3 Tage pro Woche physischer Interaktion mit Kunden oder intern bedarf. Die Effektivität der Arbeit und die Innovationskraft steigen dabei enorm.
Was tun Sie, um Diskussionen pro und contra Homeoffice in Ihrem Unternehmen zu «entschärfen»?
Matthias Roeser: Wir haben kaum Diskussionen dazu. Wenn, dann nur, wenn es um Backoffice-Teams geht, deren Präsenz im Office zur Sicherstellung der Basisservices notwendig ist. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben sich allerdings sehr gut mit der neuen Realität arrangiert und wechseln sich fliessend ab, so dass die Präsenzzeiten flexibel gestaltet werden können.
Wie wichtig ist es Ihnen, mit der Möglichkeit von «Smart Work» sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren?
Matthias Roeser: Das ist für uns sehr wichtig. Im Office Schweiz entwickeln wir schon seit ca. 4 Jahren neue Ansätze unter Nutzung von XR-Technologien. Heute können Meetings wahlweise auch in virtuellen Räumen stattfinden. Das begeistert vor allem unsere jungen Kollegen und Kolleginnen.
Lesen Sie den vollständigen Artikel von Thomas Berner im ORGANISATOR 3-4/2022 "Ende der Pandemiemassnahmen: Wie weiter mit Homeoffice?".