Zürich, 12. November 2014 – Eine gute Nachricht für Einkaufsmeilen: Der Kunde von morgen kommt weiterhin persönlich ins Geschäft. Die These vom nahenden Tod des stationären Handels bleibt damit ein Mythos, so das Fazit der aktuellen Umfrage des BearingPoint Institute. Die Forschungseinrichtung der Unternehmensberatung BearingPoint hat 1.000 Konsumenten aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Schweden und den USA zu ihrem Kaufverhalten befragt. Die zentralen Ergebnisse: Mit rund 60 Prozent gehört die Mehrheit der Teilnehmer zur Gruppe der sogenannten „Swing Shopper“, die sowohl online als auch offline kaufen. Rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) geben sich als leidenschaftliche Verfechter des stationären Handels zu erkennen, mit starker Tendenz, ausschließlich offline zu kaufen. Lediglich 9 Prozent legen in ihren Antworten nahe, auch ganz auf physische Geschäfte verzichten und allein im Internet shoppen zu können, zum Beispiel mit mobilen Endgeräten.

„Pre-Millennials“ – Zukunft des stationären Handels

Zur großen Gruppe der „Swing Shopper“ gehören laut Studienergebnissen vor allem die sogenannten „Pre-Millennials“ - Personen, die zwischen 1980 und 1990 geboren wurden. Sie sind gerade alt genug, um sich noch an die analoge Welt zu erinnern – bevor das Internet seinen Siegeszug antrat. Gleichzeitig sind sie Kinder der digitalen Ära und nutzen ihre Technologien mit großer Selbstverständlichkeit. In der Gruppe der Pre-Millennials liegt laut Studie der Schlüssel für die Zukunft des Einzelhandels. Sie entscheiden sich spontan für oder gegen einen Kauf – ob im Ladengeschäft oder online. Sie verschreiben sich nicht einem Kanal, sondern wählen das Angebot, das ihnen in dem Moment am besten gefällt. „Hier liegt die Chance für den stationären Handel von morgen. Er muss diese große und mächtige Zielgruppe ansprechen, und das auf den Kanälen, die sie gerne nutzt. Für Händler heißt das: so schnell wie möglich die Potentiale neuer Technologien ausschöpfen und die digitale Welt in das physische Einkaufserlebnis integrieren“, erklärt Kay Manke, Partner bei BearingPoint und verantwortlich für den Bereich Einzelhandel und Konsumgüterindustrie in Deutschland. Das erfolgreiche Ladengeschäft von morgen verfügt laut Studie zum Beispiel über digitale Showrooms und Verfahren zur Erweiterung von realen Bildern mit computergenerierten Informationen, sogenannte Augmented Reality-Technologien. Ein Kunde, der etwa eine neue Brille sucht, kann Modelle so nicht nur digital auswählen, sondern auch digital anprobieren: Ein Bildschirm zeigt sein Gesicht mit der Brille seiner Wahl – genau so, als probiere er das Modell tatsächlich an und schaue in einen Spiegel.

Shopping von morgen ist omnikanal

Analoge und digitale Einkaufselemente werden in Zukunft von einer dritten Erlebnisdimension ergänzt: der mobilen. Die Studienergebnisse legen nahe: Der Kunde von morgen teilt sein Einkaufserlebnis mithilfe mobiler Endgeräte mit seinen Freunden. So kann er die Meinung der Partnerin zur neuen Brille einholen, noch bevor er sie kauft – oder er lässt seinen Freundeskreis über das beste Modell abstimmen. „Die Gewinner unter den Händlern werden diejenigen sein, die physische, digitale und mobile Kanäle strategisch miteinander verbinden und ein integriertes Einkaufserlebnis anbieten. Denn nur eine Omnikanal-Strategie trägt dem Prinzip der Pre-Millennials Rechnung: zu kaufen, was spontan am besten gefällt“, resümiert Manke. Die strategische Verbindung aller Kanäle muss sich laut BearingPoint in den unternehmerischen Aktivitäten auch jenseits des Ladengeschäfts fortsetzen. „Auch die Wertschöpfungskette, zum Beispiel Liefer-Services, der Bereich Personal und die Datenverarbeitung müssen in die Omnikanal-Strategie integriert werden. Insbesondere auch in die Datenanalyse sollten Händler investieren, um die Bedürfnisse ihrer Kunden noch besser zu verstehen und proaktiv bedienen zu können“, schlussfolgert der Retail-Experte.

Grafik: Der Schlüssel für die Zukunft des Einzelhandels liegt in der Gruppe der sogenannten Pre-Millennials.

Die zentralen Studienergebnisse sind als Download erhältlich unter BearingPoint Institute Report - Ausgabe 5

Über BearingPoint

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Svenja Hubli
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