In vielen Unternehmen herrscht weiterhin der Bedarf, Geschäftsprozesse so transparent wie möglich darzustellen und relevante Kennzahlen so gut wie möglich aufzubereiten. Zu diesem Zweck wird oft eine Vielfalt an Softwareprodukten verwendet, die eine Systemlandschaft schnell undurchsichtig werden lassen. Moderne Reporting Tools wurden in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und decken nun den gesamten Prozess von der Datenvorbereitung bis zur Berichtserstellung mithilfe von KI-gestützten Mitteln ab. Dies schließt beispielsweise die Spracheingabe zum Abrufen von Daten oder Diagrammen, Simulationen und die Erstellung von Vorhersagemodellen ein.
Der Mehrwert professioneller Tools und deren Advanced Visualization-Funktionen sind bei der Mehrheit bekannt - doch unsere Studie zeigt, dass diese noch nicht im selben Grad in der Praxis eingesetzt werden.
In der Automobilindustrie sind größere Unternehmen, d. h. mit mehr als 500 Mitarbeitenden, in Bezug auf den Einsatz von professionellen Advanced Analytics Tools im Vergleich zu anderen Branchen fortschrittlicher aufgestellt. Beispielsweise verwenden 26 Prozent der größeren Unternehmen MS PowerBI. Dagegen nutzen Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitenden eher klassische Tools wie Excel und PowerPoint, um ihre Reportinganforderungen zu erfüllen. Die größten Barrieren gegen die Einführung von Advanced Visualization Tools sind unter anderem eine fehlende Transparenz des wirtschaftlichen Nutzens sowie fehlende Investitionsbereitschaft (jeweils 12,5 Prozent) als auch mangelnde Datenqualität und -verfügbarkeit (10 Prozent). Dichtauf werden die Barrieren der mangelnden Bekanntheit der Technologien und der Anbieter (jeweils 7,5 Prozent) genannt. Es ist zwingend notwendig, über Möglichkeiten und Nutzen der Tools zu informieren und mehr Bewusstsein bei den Nutzenden zu schaffen.
Als wichtigste Benutzerkriterien nennen die Nutzenden vor allem die Benutzerfreundlichkeit sowie Datenintegration und -aufbereitung. Advanced Analytics und Augmented Analytics-Funktionen wurden im Vergleich als weniger wichtig bewertet. Interessant ist, dass die Benutzerfreundlichkeit und die (automatische) Anbindung von Datenquellen aus unterschiedlichen Systemen den größten Optimierungsbedarf der betrachteten Tools darstellen. Hervorzuheben ist, dass sich die Tool-Marktführer die ersten Plätze in den wichtigsten Anwenderkriterien teilen.
Der Fokus von Advanced Visualization im Marketing sowie auch in der Produktion & Logistik liegt auf der Erhöhung der Transparenz und Simulation von Einflussfaktoren.
Der Unternehmensbereich Controlling verwendet im Vergleich zu anderen Abteilungen öfter Standard Reporting ohne einen Einsatz von Advanced Visualization-Funktionen.
Advanced Visualization Tools sind oftmals nur in größeren Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden im Einsatz, obwohl diese durch geringe Lizenzkosten und ihr Funktionsangebot die Effektivität im Berichtswesen stark steigern können. Jedoch ist eine Einführung auch in kleineren Unternehmen nützlich, da Advanced Visualization Tools eine Datenintegration aus heterogenen Systemen erleichtern.
Um die Barrieren zur Einführung der Tools in Unternehmen abzubauen, sollte mit Hilfe eines geeigneten Tools ein „Proof of Concepts“ durchgeführt werden. So lässt sich der Nutzen und die Bekanntheit der Funktionen bei den Nutzenden erhöhen.
Wir empfehlen die Durchführung einer Use Case-Evaluierung anhand eines von BearingPoint etablierten Frameworks zur Ermittlung des geeigneten Tools, damit der wirtschaftliche Nutzen von Advanced Visualization Tools realisiert werden kann.
Die noch verbesserungswürdige Benutzerfreundlichkeit der Tools, die Anbindung unterschiedlicher Datenquellen an das Berichtswesen sowie die Möglichkeit mittels Machine Learning beispielsweise Prognosen oder Simulationen zu erzeugen, haben eine hohe Relevanz. Daher empfehlen wir geführte Trainings für den Einsatz von Machine Learning gestützten Funktionen für Zeitreihenvorhersagen bis hin zu Simulationen von Einflussfaktoren.
Wir haben Ihr Interesse geweckt? Die ausführlichen Ergebnisse und weitere Hintergrundinformationen stehen Ihnen im Studiendokument zur Verfügung.