Die Bayerische Versorgungskammer beschloss ihren IT-Bereich in einen aktiven Business Enabler umzuwandeln, der Innovation und effiziente Zusammenarbeit in allen Geschäftsbereichen fördert. Mit der neuen IT-Governance schafft die Bayerische Versorgungskammer die Klammer für neue Rollen und Zuständigkeiten der IT-Funktion, die mehr Transparenz im gesamten Unternehmen und schnellere Reaktionen auf geschäftliche Anforderungen ermöglichen.
Die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe in Deutschland, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), ist gemeinschaftliche Geschäftsführerin von zwölf berufsständischen und kommunalen Versorgungseinrichtungen, die ihren Versicherten Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenleistungen gewähren. Die Tätigkeit der BVK beinhaltet eine bereichsübergreifende Verarbeitung umfangreicher Daten, die Einhaltung strenger versicherungsrechtlicher Vorschriften und die Erbringung hochwertiger Dienstleistungen für die Mitglieder und Versicherten der BVK.
Daher ist die BVK in hohem Maße auf ihren IT-Bereich angewiesen, der intern als “Bereich IV” bezeichnet wird. Sie ist der zentrale Punkt, welcher alle Bereiche miteinander in IT-Angelegenheiten verbindet, diese bei der entsprechenden Zusammenarbeit unterstützt und damit das rechtzeitige und ordnungsgemäße Funktionieren der Systeme und der Anwendungen gewährleistet.
BearingPoint unterstützte die BVK mit einer umfassenden Analyse der bestehenden Abläufe und führte eine Reihe von Interviews mit der Geschäftsleitung und verschiedenen Unternehmensbereichen durch, um die Anforderungen an die IT-Governance zu definieren. Gemeinsam mit den BVK-Spezialisten stellte BearingPoint sicher, dass alle Bereiche aktiv in das IT-Governance-Konzept einbezogen und auf dessen Umfang und Ziele eingestimmt wurden. Die Analyse identifizierte spezifische Funktionen und Rollen, welche die IT-Governance umfassen sollte, z. B. IT-Risiken und Compliance, IT-Qualitätssicherung, Verwaltung der Ressourcenverteilung und IT-Architektur.
Anschließend entwarf BearingPoint die zukünftige IT-Governance unter Verwendung der COBIT 2019-Framework-Tools. Das Team koordinierte den angestrebten Reifegrad für die IT-Governance-Implementierung gemäß COBIT 2019, entwickelte die Roadmap für den Aktionsplan und definierte Rollen und Verantwortlichkeiten für die IT-Prozesse. Gleichzeitig erarbeitete das Team spezifische Empfehlungen für das Projektmanagement und die Kommunikationsaktivitäten, wie z. B. eine stärker fokussierte Agenda bei Meetings und dem Vorgehen bei Eskalationen und für die Messung der Leistungskennzahlen.
Die BVK integriert derzeit neue Rollen in ihre IT-Struktur, wie IT-Architektur, zentrales Anforderungs- und Testmanagement für ein umfassendes IT-Qualitätsmanagement. Die neue IT-Governance definiert klar die Rollen und Verantwortlichkeiten für jede Aufgabe und jeden Prozess und ermöglicht so mehr Transparenz in der gesamten Organisation, eine objektive Messung der Leistungskennzahlen und eine höhere Servicequalität. Außerdem wird definiert, wie die verschiedenen Funktionen, die an den einzelnen Prozessen beteiligt sind, zusammenarbeiten sollten, wie effektive Besprechungen durchgeführt werden und wie alle Beteiligten aktiv einbezogen werden können, was am Ende zu einer deutlich verbesserten Produktivität und Reaktionsfähigkeit der IT-Teams führt.
Die neue IT-Governance der BVK wird zu messbaren Geschäftsergebnissen führen, wobei die IT-Entscheidungen einen echten Mehrwert für die gesamte Organisation schaffen. Die BVK hat nun ihr Geschäft und ihre IT besser aufeinander abgestimmt und ist in der richtigen Position, um in Zukunft eine wesentlich höhere Rendite aus ihren IT-Investitionen zu generieren. Das Projekt hat gezeigt, wie IT-Governance ein Unternehmen verändern und auf die Erreichung seiner Ziele ausrichten kann.
Giso Hutschenreiter, Partner bei BearingPoint
Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) ist eine Oberbehörde des Freistaates Bayern im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums des Innern. Als größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands ist sie das Service- und Kompetenzzentrum für die erste oder zweite Säule der Freien Berufe und Kommunen. Sie führt gemeinschaftlich die Geschäfte von zwölf Altersversorgungseinrichtungen.