Das Finanzministerium von Burkina Faso und die KfW haben ihre Kräfte vereint, um das Management von Fördergelder zu verbessern. Mit Hilfe von BearingPoint haben die beiden Organisationen SIGFE implementiert, eine Blockchain-basierte Lösung, die eine bessere Planung und vollständige Transparenz von Projekten ermöglicht.
Internationale Geldgebermittel machen einen großen Teil des öffentlichen Haushalts von Burkina Faso aus. Viele Entwicklungsprojekte werden von ausländischen Geberorganisationen finanziell und technisch unterstützt, was umfangreiche Verwaltungsverfahren zur Gewährleistung der Sichtbarkeit und Rückverfolgbarkeit der Mittelverwendung erfordert. Infolgedessen sind die Überwachungsprozesse oft mühselig und kostspielig, was die Projektdurchführung verzögert und zu einem hohen Verwaltungsaufwand sowohl für Burkina Faso als auch für die Geberorganisationen führt.
In diesem Zusammenhang haben sich das Finanzministerium von Burkina Faso und die KfW mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Effizienz, Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Finanzmanagementprozessen durch den Einsatz modernster Technologien zu verbessern.
Nach mehreren erfolgreichen Pilotstudien in Burkina Faso, Äthiopien und Georgien unterstützte BearingPoint die KfW und das Finanzministerium von Burkina Faso bei der Implementierung einer Blockchain-basierten Plattform zur gemeinsamen Nutzung durch Geldgeber und das Empfängerland. Die ursprünglich von der KfW entwickelte Lösung - TruBudget - wurde an die spezifischen Bedürfnisse von Burkina Faso angepasst, dementsprechend weiterentwickelt und in „SIGFE” („Système Intégré de la Gestion des Financements Extérieurs“) umbenannt.
Gemeinsam mit der IT-Abteilung des Finanzministeriums hat BearingPoint einen Blockchain-Knoten installiert und diesen mit einem Knoten der KfW verbunden. Dadurch wurde die Integration von SIGFE in lokale IT-Systeme ermöglicht, um den Datenaustausch zu automatisieren und gleichzeitig Redundanzen bei der Dateneingabe zu vermeiden.
BearingPoint hat Benutzerhandbücher und Trainings sowie Support bei der Kommunikation mit anderen Ministerien und Geldgebern bereitgestellt. Die Lösung wurde mit einer kundenspezifischen intuitiven Benutzeroberfläche ausgestattet, die das Erstellen und Validieren von Genehmigungsverfahren und Dokumenten für Nutzerinnen und Nutzer vereinfacht, z. B. im Rahmen von Beschaffungsverfahren, der Auszahlung von Mitteln, des allgemeinen Zahlungsverkehrs, der Berichterstattung und der Informationsbeschaffung über die finanzielle Abwicklung von geberfinanzierten Projekten.
Die Implementierung von SIGFE ermöglicht der Verwaltung von Burkina Faso und den Geldgebern den Zugang zu Echtzeitdaten über die Projektdurchführung, die vollständige Transparenz über Zahlungen sowie eine beschleunigte Online-Validierung der Prozesse.
Durch den Einsatz von SIGFE rechnen die beteiligten Akteure mit einer Reduktion des Verwaltungsaufwands, da alle Aufgaben im Zusammenhang mit der Berichterstattung, der Beschaffung oder den Auszahlungsvorgängen digital über eine einzige Plattform abgewickelt werden.
Die burkinische Verwaltung hat bereits über 25 Entwicklungsprojekte auf der SIGFE-Plattform eingetragen. Diese Programme der Entwicklungszusammenarbeit werden von mehr als 10 verschiedenen Fachministerien und diversen Geberländern verwaltet, darunter Frankreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Luxemburg, Schweden, Belgien, Dänemark und Kanada.
Mit TruBudget erreichen wir Transparenz und Verantwortlichkeit für alle Projektbeteiligten. Unser Ziel ist es, eine zuverlässige und effiziente Verwendung der bewilligten Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit zu gewährleisten. Da Zahlungen auf TruBudget rückverfolgbar sind, können die Geldgeber in Erwägung ziehen, die Mittel direkt in den Haushalt des Partnerlandes zu leiten.
Piet Kleffmann, TruBudget Taskforce Lead, KfW
Die KfW Entwicklungsbank ist Teil der deutschen staatseigenen KfW-Bankengruppe, einer der größten Förderbanken der Welt. Im Auftrag der deutschen Regierung verwaltet die KfW das offizielle Programm der finanziellen Zusammenarbeit in mehr als 100 Entwicklungsländern.