November 2024
Catena-X, ein von der Bundesregierung gefördertes Projekt, hat das Ziel, den Datenaustausch entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu fördern und eine neue Ära der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit einzuläuten. Doch bleibt die Frage: Kann diese ambitionierte Vision Realität werden? Die jüngste Veröffentlichung von BearingPoint liefert hierzu eine tiefgehende Analyse der aktuellen Situation rund um Catena-X.
Die Automobilindustrie befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel, der von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und einem steigenden Bedarf an Effizienz geprägt ist. In diesem Zusammenhang gewinnen Datenökosysteme, die eine unternehmensübergreifende Vernetzung ermöglichen, stetig an Bedeutung. Catena-X bietet als offenes, kollaboratives Datenökosystem eine Plattform, die diesen Anforderungen gerecht werden soll. Trotz der erfolgreichen Einführung und der laufenden Pilotprojekte bleibt die umfassende Implementierung der Initiative jedoch eine Herausforderung. Die neueste BearingPoint-Studie beleuchtet die aktuelle Einschätzung der Entwicklung und Relevanz von Catena-X aus Sicht der Branchenvertreter:innen und untersucht die Treiber, die deren Teilnahme am Datenökosystem motivieren. Zudem werden die bestehenden Herausforderungen thematisiert, die auf dem Weg zu vollständig vernetzten und transparenten Lieferketten überwunden werden müssen.
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Die Catena-X Inititative wird in der Automobilbranche zunehmend wichtiger. So erwartet die überwiegende Mehrheit der Befragten (79 Prozent), dass das Datenökosystem in den kommenden drei Jahren erheblich an Relevanz gewinnen und somit einen signifikanten Einfluss auf die Effizienz und Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausüben wird. Dieses Ergebnis unterstreicht dabei das Vertrauen in das Potenzial des Netzwerks als zukunftsweisendes Modell.
Die Einführung von Catena-X wird durch mehrere zentrale Treiber maßgeblich vorangetrieben. Bei der Mehrheit der Befragten steht der Wunsch nach besserer Vernetzung in den Lieferketten (71 Prozent) dabei an erster Stelle, gefolgt von regulatorischen Anforderungen (58 Prozent) und Kundenbedürfnissen (55 Prozent). Diese Faktoren unterstreichen die hohe Bedeutung eines effizienten Datenaustauschs und einer verbesserten Zusammenarbeit in der Lieferkette.
Darüber hinaus spielen Innovation und Technikaffinität (45 Prozent) sowie Datensicherheit (27 Prozent) eine wesentliche Rolle. Es wird deutlich, dass neben externen Vorgaben auch der Drang nach technologischen Fortschritten und einer sicheren Datenverarbeitung entscheidend für die Annahme der Initiative ist. Insgesamt betrachten viele Unternehmen Catena-X als strategische Chance, um ihre Effizienz zu steigern und sich im Wettbewerb besser zu positionieren.
Es besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Einschätzung der Relevanz und des Potenzials von Catena-X und der aktuellen Realität, insbesondere hinsichtlich des Zugangs zu qualifizierten Fachkräften. Insgesamt sehen 61 Prozent der Befragten den Mangel an Expert:innen mit spezifischem Catena-X-Wissen als entscheidende Hürde für die Umsetzung. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) empfindet zudem die Suche nach entsprechend qualifizierten Fachkräften als schwierig und zeitaufwendig. Zudem betonen 25 Prozent unzureichende Weiterbildungsmöglichkeiten für bestehende Mitarbeitende.
Die Ergebnisse verdeutlichen damit, dass eine gezielte Strategie zur Förderung von Fachkräften und Weiterbildungsangeboten unerlässlich ist, um das volle Potenzial von Catena-X auszuschöpfen und die angestrebten Ziele zu erreichen.
Das Prinzip der Datensouveränität von Catena-X gewährleistet, dass Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Daten behalten. Im Gegensatz zu zentralisierten Datenplattformen erfolgt der Datenaustausch bei Catena-X dezentral, direkt zwischen den beteiligten Partnern. Dies ermöglicht den Unternehmen selbst zu entscheiden welche Daten sie teilen und mit wem, was den Schutz sensibler Informationen erheblich fördert. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass dieses System der Datensicherheit Vertrauen schafft. So geben 62 Prozent der Befragten an, sich im Catena-X-Netzwerk sicher zu fühlen.
Studienteilnehmende priorisieren die Rückverfolgbarkeit von Bauteilen, Dekarbonisierung und ESG-Reporting sowie das Business Partner Data Management als wichtigste Use Cases für Catena-X. Diese Prioritäten spiegeln den zunehmenden Fokus der Unternehmen wider, dem steigenden regulatorischen Druck zur Dekarbonisierung und zur transparenten Darstellung des CO2-Fußabdrucks über die gesamte Lieferkette gerecht zu werden. Das Streben der Unternehmen nach Transparenz, Nachhaltigkeit und einem effizienten Datenaustausch spielt daher eine entscheidende Rolle.
Bereiten Sie sich auf die Einführung von Catena-X vor, indem Sie Proof-of-Concept-Projekte in ausgewählten Use Cases durchführen und die Konnektivität zum Datenökosystem sicherstellen. Frühes Engagement ermöglicht eine schnellere Anpassung und die Chance, zu den Vorreitern zu gehören.
Qualifizieren Sie Ihr Team zu Catena-X-Expert:innen in Form von Schulungen und der Schaffung von Catena-X-Multiplikatoren. Eine langfristige Qualifikationsstrategie ist entscheidend für den Aufbau der nötigen internen Fähigkeiten.
Die Use Cases von Catena-X bieten entlang der gesamten Wertschöpfungskette branchenweit erhebliche Potenziale. Das Identifizeren von Nutzenpotenzialen für das eigene Unternehmen fördert dabei die Motivation und ermöglicht eine schnellere sowie effektivere Umsetzung.
Weitere detaillierte Informationen zur Studie und deren Ergebnisse finden Sie im Studiendokument, welches Ihnen kostenlos zum Download bereitsteht!
Die Studie wurde im Zeitraum von Juli bis August 2024 durchgeführt und umfasste etwa einhundert Beschäftigte aus verschiedenen Unternehmen der Automobilindustrie und darüber hinaus. Die Teilnehmenden waren dabei überwiegend Personen mit bereits vorhandenen Kenntnissen über Catena-X, wobei 72 Prozent angaben, Catena-X gut oder besser zu kennen. Dies deutet darauf hin, dass die Gruppe der Teilnehmenden nicht repräsentativ ist, was bei der Analyse der Ergebnisse entsprechend berücksichtigt wurde.