September 2024
Polizeibehörden sehen sich in Zeiten zunehmenden Personal- und Fachkräftemangels mit der Herausforderung konfrontiert, immer umfangreichere und komplexere Aufgaben zu bewältigen. Dazu zählen beispielsweise die Auswertung stetig wachsender Datenmengen sowie die Erstellung zahlreicher und umfangreicher Dokumentationen und Berichte. Diese Entwicklungen führen zu einer erheblichen Belastung der Kapazitäten, was sowohl das Ermittlungstempo als auch die Ermittlungsqualität beeinträchtigt. Verzögert sich die Auswertung von Beweismitteln und Ermittlungsunterlagen, geraten polizeiliche Maßnahmen ins Stocken - Täter können entkommen und Fälle bleiben (zu lange) ungelöst. Dies beeinträchtigt den Erfolg der Polizeiarbeit und somit auch die Sicherheit der Gesellschaft.
Abhilfe schafft der Police Investigation Assistant (PIA). PIA ist eine intelligente Assistenz, welche auf generativer KI basiert und die Polizei bei Verwaltungs- und Ermittlungsaufgaben unterstützt. Die Assistenz nutzt ein großes Sprachmodell (Large Language Model), um sowohl mit den Polizeibeamt:innen zu interagieren als auch textbasierte Dokumente zu analysieren und zu erstellen. Was Dr. Watson für Sherlock Holmes war, ist PIA für moderne Polizeibeamt:innen: ein smarter Sidekick, der die tägliche Polizeiarbeit effektiv unterstützt.
Genau diese Herausforderung wird durch PIA adressiert. Dank der zugrunde liegenden Künstlichen Intelligenz kann PIA zeitaufwändige und sich wiederholende Aufgaben im Polizeialltag, wie das Lesen und Auswerten großer Textmengen sowie das Verfassen von Schlussberichten, erheblich erleichtern und gleichzeitig die Qualität der Arbeitsergebnisse steigern.
Der manuelle Arbeitsaufwand für die Polizeibeamt:innen reduziert sich signifikant, wodurch die eigentliche Ermittlungsarbeit beschleunigt und die Chance auf Ermittlungserfolge deutlich erhöht wird. PIA unterstützt Ermittlungen, indem Hinweise schneller aufgedeckt werden, sodass Polizist:innen schneller reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten können - ein absoluter “Gamechanger“ in der Bekämpfung von Kriminalität. Je mehr Zeit zwischen dem eigentlichen Kriminalfall und den eingeleiteten Ermittlungsmaßnahmen vergeht, desto geringer wird die Chance auf Aufklärung.
Neben der Unterstützung bei qualifizierten Ermittlungen hebt PIA auch standardisierte Sachbearbeitung auf ein neues Niveau: Stark standardisierte Arbeitsschritte können durch PIA automatisiert vorbereitet und den Beamt:innen zur Finalisierung vorgelegt werden. Dadurch können Vorgänge besonders schnell abgeschlossen und der Durchsatz von Vorgangsabschlüssen signifikant erhöht werden.
Mit der Textassistenz können Polizeibeamt:innen per Texteingabe direkt mit polizeilichen Berichten und Textbeweismitteln kommunizieren und so schnell relevante Informationen extrahieren und für die Ermittlungsarbeit weiterverarbeiten.
Die Berichtsassistenz unterstützt die Polizeibeamt:innen dabei, Berichte wie Ermittlungs- und Schlussberichte, kriminaltechnische Untersuchungsberichte oder Zulieferungen für die Stabsarbeit automatisiert erstellen zu lassen.
Durch die Ausbaustufe der Multimodalen Assistenz ermöglicht PIA die automatisierte Verarbeitung von Sprach-, Bild- und Videomaterial im Rahmen von Ermittlungsarbeiten. Zudem können Nutzer per Spracheingabe mit PIA interagieren.
In der letzten Ausbaustufe entwickelt sich PIA zu einer umfassenden Bedienassistenz. Dabei können angebundene Tools und Systeme zentral durch die Interaktion mit PIA gesteuert und angewendet werden – Ein Beispiel hierfür ist das automatisierte Befüllen von Formularen oder das Auslösen von integrierten Anwendungen innerhalb des Vorgangsbearbeitungssystems.
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PIA basiert auf einem großen Sprachmodell (Large Language Model, LLM), das in Kombination mit einer Vektordatenbank, auch bekannt als Retrieval Augmented Generation (RAG), die automatisierte Auswertung von Textdateien wie Zeugenaussagen oder Tatortberichtenermöglicht. Dabei reagiert PIA präzise auf die von den Anwende:innen individuell formulierten Fragen. Große Sprachmodelle „verstehen“ natürliche Sprache und ermöglichen PIA, den Kontext der gestellten Fragen zu verarbeiten und die relevanten Informationen aus den in der Datenbank gespeicherten Textdateien herauszufiltern. Ein besonderes Merkmal des RAG-Systems, auf dem PIA basiert, ist, dass keine KI-Trainingsphase notwendig ist. Alle Informationen werden lediglich aus der Datenbank ausgelesen. Sobald die Datenbank gelöscht wird, kann die KI entsprechende Fragestellungen nicht mehr beantworten und „vergisst“ alle Inhalte sofort wieder. Dies ist ein entscheidender Vorteil für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien bei der Anwendung von PIA.
Um neben spezifischen Informationen aus Ermittlungsunterlagen auch semi-standardisierte Berichte zu erstellen, wird sogenanntes Prompt Engineering eingesetzt. Durch die präzise Formulierung der Anfragen an PIA können Berichte erstellt werden, die den Anforderungen polizeilicher Formulierungsweisen entsprechen und die vorgegebene Berichtsstruktur der jeweiligen Polizeibehörde berücksichtigen. Dadurch müssen die anwendende Polizeibeamt:innen die vorgeschriebenen Berichte nur noch prüfen und gegebenenfalls finalisieren. Auch in diesem Bereich entfaltet PIA einen großen Mehrwert, indem es enorme Mengen an Arbeitsstunden für die Polizeibeamt:innen einspart.
Durch die Erweiterung der technischen Architektur um entsprechende Tools und Systeme kann PIA zudem Sprach-, Transkriptions- oder Bedienassistenz weiterentwickelt werden, um weiteres Automatisierungspotenzial in der täglichen Polizeiarbeit zu erschließen.
PIA ist unabhängig von spezifischen Softwareanbietern und kann mit verschiedenen Sprachmodellen betrieben werden - BearingPoint stellt seinen Kunden dabei neben dem Konzept für PIA auch eine Auswahl bereits entwickelter technischer Module zur Verfügung.
Zunächst unterstützt BearingPoint seine Kunden bei der Erfassung von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen sowie bei der Orchestrierung der einzelnen technischen Komponenten. Die Architektur und die Benutzeroberfläche der Anwendung werden dabei an die individuellen Anforderungen, IT-Sicherheitsauflagen und Datenschutzbestimmungen der entsprechenden Sicherheitsbehörde angepasst. Je nach (individuellem) Bedarf unterstützt BearingPoint im Folgenden dann bei der technischen (on premises) - Implementierung von PIA in der jeweiligen IT-Umgebung der Sicherheitsbehörde. Abschließend werden alle ausgewählten NutzerInnen im Rahmen eines personalisierten Schulungsvorgehens durch BearingPoint hinsichtlich des effektiven sowie ordnungsgemäßen Einsatzes von PIA befähigt.
BearingPoint übernimmt mit PIA eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Anwendung von Künstlicher Intelligenz für Sicherheitsbehörden. Dabei kombiniert BearingPoint seine Expertise in der Nutzung von KI zur Automatisierung von Geschäfts- und Verwaltungsaufgaben mit Fachwissen über Prozesse und Arbeitsabläufen in der Polizeiarbeit und bei Sicherheitsbehörden. Das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte KI-Assistenz, die speziell auf die Bedürfnisse von Polizeibehörden zugeschnitten ist: PIA. |
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