Nachhaltigkeitserwartungen wirken sowohl von internen, als auch externen Stakeholdern auf Unternehmen ein. Stimuliert durch Impulse wie gesetzliche Vorgaben (z.B. CSRD), nimmt somit die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit in den Unternehmen zu. Das Hauptziel kann aber nur Nachhaltigkeit als Gegenstand der Unternehmenssteuerung sein. Ohne Bestandteil bei der Unternehmenssteuerung sind Unternehmen nicht wirklich nachhaltig.
Im Rahmen einer Studie von BearingPoint und dem Handelsblatt Research Institute gaben 21 DAX-Unternehmen Auskunft, inwieweit Nachhaltigkeit bereits bei der Steuerung berücksichtigt wird. Bei ihnen zeigt sich, dass sie bei diesem Aspekt schon gut aufgestellt sind. So ist auch eine eigene Abteilung, die sich um die Nachhaltigkeit kümmert, positiv zu beurteilen. Sie zeugt von der Bedeutung, die das Unternehmen dem Thema zumisst. Die Beschäftigten dort können sich fokussiert mit den notwendigen Maßnahmen auseinandersetzen.
*1= Quelle Handelsblatt Research Institute / BearingPoint
Insgesamt zeigt sich, dass die befragten DAX-Unternehmen bei der Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmenssteuerung schon auf einem guten Weg sind. Bei den restlichen Unternehmen in Deutschland dürfte das Bild allerdings ein anderes sein. Gerade bei kleineren Unternehmen fehlt oftmals noch die Berichterstattung und Datengrundlage im Bereich Nachhaltigkeit, sodass eine Steuerung nach nachhaltigen Zielgrößen schwer möglich ist.
Unserer Erfahrung nach führt das reine Umsetzen der gesetzlichen Reporting-Verpflichtungen nicht dazu, Unternehmen tatsächlich nachhaltiger zu machen. Daher ist für uns eine Unterteilung in aktives und passives Nachhaltigkeitsreporting wesentlich.
*2= Quelle: BearingPoint
Eine der größten Herausforderungen, die wir im Projektkontext immer wieder beobachten, ist die Erfassung der Prozessabläufe und die Generierung der Nachhaltigkeitsdaten. Nachhaltigkeit kann als Querschnittsfunktion in sämtlichen Bereichen der Unternehmung wesentlicher Treiber von Entscheidungen sein. Entsprechend umfasst die Nachhaltigkeits-Governance nicht nur zentrale Bereiche wie Strategie, Finance und Operations, sondern auch Funktionen wie beispielsweise Kommunikation, IT und Verwaltung. Durch eine ganzheitliche Steuerung sowie integrierte Reporting- und Planungsprozesse wird Nachhaltigkeit somit weit mehr als ein Marketing-Instrument.