Bereits im Jahr 2015 hat Pierre Audoin Consultants (PAC) eine Studie zu der ERP-Software SAP S/4HANA durchgeführt. Damals ging es vornehmlich um die Relevanz und strategische Bedeutung der neuen Produktgeneration. In der vorliegenden Studie stehen nun die Umsetzungsstrategie und der Einführungsansatz im Vordergrund.
Rund ein Jahr nach Einführung ist die Relevanz von S/4HANA unter SAP-Anwendern in deutschen Unternehmen noch immer umstritten. Dabei reichten die Aussagen der Studienteilnehmer von „Wo ist der Mehrwert“ bis zu „Das wird wieder ein Quantensprung“.
Es zeichnen sich zwei Lager ab: Für die eine Gruppe der Unternehmen hat die neue Produktgeneration der SAP strategische Bedeutung. Sie sehen Innovationspotenzial für die Transformation ihrer Geschäftsprozesse und den Aufbau neuer Geschäftsmodelle. Die Vertreter der anderen Gruppe betrachten S/4HANA lediglich als das nächste Release der SAP, das eingeführt werden muss. Sie sind von den Mehrwerten, die ihnen das neue Anwendungssystem bieten kann, nicht überzeugt. Daher geht es ihnen vor allem um eine reibungslose technische Migration aktueller Systeme auf S/4HANA.
Die aktuelle, unabhängige Trendstudie „SAP S/4HANA - Ziele, Einführungsstrategien und Bedenken deutscher SAP-Anwender“ von PAC und BearingPoint thematisiert
Die Kernaussagen der Studie lauten:
Für 38 Prozent der befragten Firmen ist S/4HANA strategisch wichtig für ihre digitale Transformation oder ein Ankerpunkt, um SAP-Prozesse neu zu gestalten. So haben 41 Prozent der Unternehmen konkrete Pläne, S/4HANA in den nächsten Jahren einzuführen, darunter sind 14 Prozent, die Projekte bereits begonnen haben. Viele diskutieren jedoch noch, ob und wann sie diesen Schritt gehen. Viele sind der Meinung, es handle sich bei S/4HANA lediglich um ein neues SAP-Release. Für jeden vierten Befragten ist S/4HANA überhaupt nicht relevant.
Firmen wollen mit S/4HANA ihre Prozesse und Datenanalysen beschleunigen – Stichwort In-Memory-Computing – (88 %) und hoffen zudem, damit ihre SAP-Anwendungen modernisieren (72 %) sowie eine Prozesstransformation in Richtung Realtime vollziehen zu können (70 %). Viele sehen sich jedoch auch gezwungen, SAPs Release-Strategie zu folgen (63 %).
Fast die Hälfte der Unternehmen plant eine schrittweise technische Migration auf S/4HANA. Nur 24 Prozent möchten auch ihre Prozesse schrittweise transformieren (Brownfield-Ansatz). Ebenso viele verfolgen eher eine komplette Neuimplementierung ihrer Geschäftsprozesse (Greenfield-Ansatz). 38 Prozent der Firmen möchten zuerst die SAP Business Suite auf SAP HANA bringen, um später dann auf S/4HANA umzusteigen. Fast gleich viele (37 %) bevorzugen die direkte S/4HANA-Transformation in einem Schritt. Zielplattform ist oft die On-Premise-Edition, nicht die Cloud-Lösung.
Viele Firmen (44 %) wollen zunächst nur das Finanzsystem einführen, bei einigen ist die Supply-Chain-Management -Implementierung (SCM-Implementierung) als nächstes Projekt geplant.
Viele Firmen planen und diskutieren die Migration ihrer SAP-Datenbank (79 %) auf SAP HANA und die Aktualisierung bestehender SAP-Software (75 %) und benötigen hierbei Unterstützung (87 bzw. 79 %). Firmen investieren sowohl in Services für die Systemintegration als auch in Prozessberatung, etwa für die Prozesstransformation in Richtung Realtime sowie für die Gestaltung neuer Geschäftsprozesse. Investitionstreiber sind meist die IT-/SAP-Abteilungen (67 %).
Für drei Viertel der Unternehmen ist es schwierig, den Aufwand für die Umstellung der SAP-gestützten Prozesse auf S/4HANA abzuschätzen. Vielen fehlt auch der Business Case, um die nicht unerheblichen Investitionen zu rechtfertigen.
Eine Executive Summary, die ausführlichen Studienergebnisse und eine Infografik stehen für Sie zum Download bereit.
BearingPoint versteht sich als Management- und Technologieberatung, die Strategien mit neuen und innovativen technischen Möglichkeiten verknüpft. Aus diesem Grund stellt S/4HANA als die neue Business Suite Generation der SAP für uns eine interessante und wichtige Komponente dar, um die digitale Transformation unserer Kunden zu begleiten.