Derzeit nutzt nur knapp jeder fünfte Deutsche sein Smartphone und nicht mal jeder zehnte ein Wearable zur Überwachung und Optimierung seiner Gesundheit. Das wird sich voraussichtlich auch im kommenden Jahr nicht maßgeblich steigern. Nur 15 Prozent denken darüber nach, sich diesen Pionieren anzuschließen.
Das Thema Datenschutz ist den Patienten dabei am wichtigsten. 60 Prozent befürchten, dass ihre persönlichsten, gesundheitlichen Informationen nicht ausreichend geschützt wären vor dem Zugriff Unbefugter. Datensicherheit wäre auch der größte Wunsch an technische Weiterentwicklungen. Hier sind die Deutschen ohnehin bescheiden: 21 Prozent finden die Basisfunktionen ihrer Smartphones und Wearables wie Schrittzähler oder Herzschlagmessung ausreichend.
Die Zukunft ist jetzt. Vieles, was wie eine futuristische Vision klingen mag, ist bereits heute möglich. Aber Roboter, Mikrochipimplantate und Organe aus dem 3D-Drucker sind den Deutschen nicht ganz geheuer! Nur zurückhaltend erklären sie ihre Bereitschaft für diese sogenannten „disruptiven Innovationen“.
Wenn schon digitale Innovationen, dann bitte nicht automatisiert. Und auch künstliche Intelligenz nur in Verbindung mit menschlicher. Ärzte genießen das größte Vertrauen der Bevölkerung, mit 85 Prozent sind sie die Instanzen, denen die meisten Deutschen ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen würden.
Die Studie zeigt, wie wenig Vertrauen die Deutschen bislang in digitale Innovationen und Zukunftsvisionen des Gesundheitssektors haben. Während in anderen Ländern wie Japan oder USA die Bevölkerung Pflegeroboter oder von Gesundheitsbehörden zugelassene Wearables akzeptiert, herrscht hierzulande große Skepsis.
Besonders Pharmaunternehmen und Krankenkassen haben enormen Nachholbedarf. Sie müssen mehr Zeit und Geld investieren, um den Patienten die Chancen digitaler Innovationen anhand von Leuchtturmprojekten näher zu bringen. Deren konkrete Wünsche sollten bei der Weiterentwicklung von Wearables und Apps von Beginn an miteinbezogen werden, um einen wirklichen Mehrwert zu schaffen. Nur dann werden die Patienten diese auch nutzen.
Das Vertrauen der Patienten gewinnt man nicht von heute auf morgen, dafür muss das Thema Datensicherheit konsequenter aufgezeigt und angegangen werden. Da Ärzte aus Sicht der Deutschen mit Abstand als die vertrauenswürdigsten Akteure im Gesundheitswesen gelten, ist deren Mitwirkung beim Aufbau eines zukünftigen digitalen Gesundheitsökosystems ein zentraler Erfolgsfaktor.
Die detaillierten Studienergebnisse und die Infografik stehen Ihnen im Downloadbereich zur Verfügung.