15 Prozent der Deutschen nutzen ihr Mobiltelefon regelmäßig auch in ihrer Freizeit für berufliche Zwecke, weitere 26 Prozent gelegentlich. Das belegt eine aktuelle Umfrage von BearingPoint. Obwohl viele Befragte in der Freizeit Mails lesen oder Anrufe annehmen, sehen sie dieses Verhalten kritisch: Die Mehrheit glaubt, dass die ständige Erreichbarkeit der Gesundheit schadet.
Allerdings schätzen verschiedene Altersgruppen die Risiken anders ein: Während unter den Befragten, die älter als 55 Jahre sind, 62 Prozent der Meinung sind, dass die ständige Erreichbarkeit krank mache, sind es bei den 18 bis 24-Jährigen nur 52 Prozent. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern: So stimmten nur 49 Prozent der Männer der Aussage zu „niemand ist so unersetzlich, dass er im Urlaub nicht offline sein kann“, während bei den Frauen 55 Prozent diese Ansicht vertraten. Auch bei der Aussage „Manche Berufe lassen ein völliges Abschalten nicht zu“ stimmten 27 Prozent der Männer zu, aber nur 21 Prozent der Frauen.
Die Befragten unterscheiden auch nach Hierarchieebenen. So ist knapp jeder Vierte (24 Prozent) der Ansicht, dass es für Führungskräfte wichtig sei, auch im Urlaub geschäftlich erreichbar zu sein. Iris Grewe, Deutschlandchefin von BearingPoint, dazu: „Jeder Mensch braucht Ruhepausen und Momente abseits des beruflichen Alltags. Auch Führungskräfte sollten regelmäßig abschalten, um Inspiration außerhalb der betrieblichen Tretmühle zu finden und darauf aufbauend Impulse bei der Arbeit setzen zu können. Hier geht es auch um die Verantwortung für die Mitarbeiter. Ich selbst bin nicht rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche erreichbar und erwarte das auch nicht von unseren Mitarbeitern.“
Auch beim Thema Digital Detox, dem bewussten Abschalten von Smartphone und Co., gibt es Unterschiede zwischen den Altersgruppen: So empfinden es die Älteren als selbstverständlicher, regelmäßig nicht erreichbar zu sein. Von den 18 bis 24-Jährigen stimmten 27 Prozent in der Umfrage zu, dass es heutzutage einfach nicht mehr drin sei, mehr als zwei Tage offline zu sein. Bei den Befragten 55+ stimmten dieser Aussage nur sieben Prozent zu.
Hier zeigt sich ein weiterer Unterschied zwischen den Generationen: Die Jüngeren sind zwar weniger häufig als die Älteren bereit, beruflich außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, erachten aber Offline-Zeiten von über 48 Stunden als weniger sinnvoll. Dies sehen die Älteren umgekehrt. „Die flexible und selbstbestimmte Handhabung von On- und Offline-Zeiten wird immer wichtiger. In der Gesellschaft wächst die Akzeptanz hierfür jedoch nur langsam“, sagt Grewe.
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