Juli 2022

Die von uns beauftrage YouGov-Studie untersucht das Thema Kryptowährungen. Jedem zehnten Deutschen sind Kryptowährungen noch unbekannt – die große Mehrheit kennt sich hingegen mittlerweile mit Kryptowährungen aus und jede(r) fünfte Deutsche stuft diese auch als vertrauenswürdig ein. Im Gegenzug sinkt das Vertrauen in die staatliche Währung.

Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint und Experte für Kryptowährungen

Die junge Generation ist deutlich offener, wenn es um die Nutzung und Investitionen in Kryptowährungen geht. Doch gefragt, welche Form der Investition sie zukünftig wählen würden, geben nur sieben Prozent das Hausbankdepot an. 22 Prozent würden lieber über das Depot eines Online-Brokers investieren. Das sollte Banken aufhorchen lassen. Denn wenn sie viele in der jungen Generation weiterhin als Depotkunden behalten möchten, sollten sie dringend ihre Angebote und Services im Bereich Kryptowährung optimieren.

Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint und Experte für Kryptowährungen

Vertrauen und Nutzung von Kryptowährungen steigen

Die Zahl der Nutzer von Kryptowährung ist im Vergleich zum Vorjahr von sieben auf acht Prozent leicht gestiegen. Obwohl neun von zehn Deutschen von Kryptowährungen gehört haben, weiß jede(r) Zweite noch nicht, wie diese genau funktionieren. Nur neun Prozent der Befragten haben sich dagegen schon näher mit Kryptowährungen befasst, aber noch nicht selbst genutzt. Die Zahl derjenigen, die noch nie von Kryptowährungen gehört haben, sinkt und hat sich mit heute zehn Prozent im Vergleich zu 2019 halbiert. 

Während 2021 noch 85 Prozent der Befragten die staatliche Währung für vertrauenswürdig hielten, sagen dies heute nur noch 66 Prozent. Gold ist für 84 Prozent der Befragten weiterhin die vertrauenswürdigste Anlageform, jedoch sinkt auch hier das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr (88 Prozent). Dagegen steigt das Vertrauen in Kryptowährungen – von 17 Prozent in 2019 auf immerhin 21 Prozent heute.

Junge Generation deutlich affiner für digitale Währungen

Die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung halten 19 Prozent für sinnvoll und 36 Prozent können sich vorstellen, diesen im Alltag als Zahlungsmittel zu nutzen. Interessant ist hier der Blick auf die junge Generation der 18-bis 24-Jährigen, die deutlich stärker digitale Zahlungsmittel im Alltag nutzen würden als die Gesamtbevölkerung.

In der Altersgruppe der 18-bis 24-jährigen investieren deutlich mehr Menschen bereits in Kryptowährungen oder haben das zukünftig vor als in der Gesamtbevölkerung. So haben beispielsweise 18 Prozent der jungen Generation direkt über eine Kryptobörse in Kryptowährungen investiert, aber nur 7 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Verbraucherinnen und Verbraucher insgesamt noch sehr zögerlich bei Investitionen in Kryptowährungen

Die überwiegende Mehrheit der Befragten – 81 Prozent – hat noch nie in Kryptowährungen investiert. Und nach wie vor können sich zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher (64 Prozent) nicht vorstellen, zukünftig in Kryptowährungen zu investieren. 

Vertrauen in Kryptogeld sinkt deutlich 

Obwohl das Vertrauen in digitale Währungen stetig gestiegen ist, sinkt insgesamt das Vertrauen in Kryptowährungen als Anlageform. So sah im Vorjahr noch fast jeder Dritte in Kryptogeld eine geeignete Anlageform zur Vermögenssteigerung. Inzwischen sind es nur noch 22 Prozent, die Vertrauen in diese Anlageform haben. Die staatliche Währung ist als Anlageform von 58 Prozent im Vorjahr auf 60 Prozent bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gestiegen. Aktien bleiben für knapp zwei Drittel eine geeignete Anlageform, während für 83 Prozent Gold weiterhin die beliebteste Anlageform ist (2021: 81 Prozent).

Kryptowährungen für viele keine Option als Inflationsschutz 

Kryptogeld als Inflationsschutz ist lediglich für 11 Prozent eine gute Option, 45 Prozent halten das für ungeeignet. Größte Hindernisse für die Investition in Kryptogeld sind aus Sicht vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor die großen Wertschwankungen (45 Prozent), die regulatorische Unsicherheit und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen (beide 38 Prozent).

Immer weniger glauben an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld

Die Zahl derjenigen, die an eine Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld glaubt, sinkt seit 2017 stetig. Von damals 35 Prozent auf heute 19 Prozent. Nach wie vor glaubt mit 81 Prozent die große Mehrheit der Befragten nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden.

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage in Deutschland von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 15. und 20. Juni 2022 insgesamt 1022 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

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