Februar 2024
Seit 2019 führt BearingPoint regelmäßig Umfragen zum Zahlungsverhalten in der DACH-Region durch. Das Untersuchungsgebiet wurde in der neuesten YouGov-Umfrage auf weitere europäische Länder ausgeweitet. Diese Erweiterung ermöglicht einen noch tieferen Einblick in die Zahlungslandschaft und die Verbrauchergewohnheiten über die Grenzen hinaus. Die Analyse der Ergebnisse wurde von Expertinnen und Experten des BearingPoint Payments-Teams vorgenommen, um einen umfassenden Überblick zu gewährleisten.
Bargeld ist auch im europäischen Vergleich das Maß aller Dinge, in Österreich und Deutschland ist die Nutzung am häufigsten, in Finnland am geringsten. In Österreich erwarten 78% der Befragten in den nächsten fünf Jahren keine Abkehr von Bargeld. In anderen Ländern können sich im Durchschnitt 63% keine Abkehr von Bargeld in diesem Zeitraum vorstellen. In Finnland hingegen erwartet über ein Drittel (36%), das Bargeld in fünf Jahren nicht mehr genutzt wird.
Die Beliebtheit von Bargeld spiegelt sich auch in der Häufigkeit der Nutzung wider: In Österreich nutzen 73% und in Deutschland 66% mehrfach wöchentlich Bargeld, während in Finnland nur 19% dies tun. Trotz dieser Unterschiede ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern homogen: Nahezu jeder fünfte Befragte (zwischen 15% und 21%) würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen.
Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern homogen. Der Digitale Euro würde primär beim Online-Shopping eingesetzt werden. Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen.
Der Informationsstand zum Digitalen Euro ist in Österreich am ausgeprägtesten, lediglich 27% der Befragten geben an, noch nichts davon gehört zu haben. Dies könnte auch an der aktuellen, intensiven politischen Diskussion zum Digitalen Euro liegen. Hingegen dazu haben in Frankreich 43% der Befragten laut eigener Aussage noch nichts vom Digitalen Euro gehört.
Die Erwartungen an den Digitalen Euro sind länderübergreifend homogen, wobei die Befragten vor allem Schnelligkeit, Sicherheit und universelle Akzeptanz sowie jederzeitige Verfügbarkeit bevorzugen, während Anonymität als weniger wichtig erachtet wird.
Das bevorzugte Einsatzgebiet für den Digitalen Euro wäre das Online-Shopping, wobei in Irland sogar jeder Zweite ihn dort einsetzen würde. Darüber hinaus würde der Digitale Euro in allen Ländern auch häufig für tägliche Aktivitäten wie Einkaufen im Supermarkt oder Tanken genutzt, während Geldsendungen an Freunde am wenigsten verbreitet wären.
Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen. Das Vertrauen in die Datensicherheit wird als wichtigeres Kriterium zur Nutzungsentscheidung angesehen als eine großartige Benutzererfahrung.
Die Umfrageergebnisse zeigen eine große Vielfalt in Bezug auf das Vertrauen in die Verwaltung von Transaktionsdaten. In Finnland würden 58% der Befragten ihre Transaktionsdaten ihrer Hausbank anvertrauen, im Gegensatz zu nur 7% in den Niederlanden. Das Vertrauen in die Zentralbank ist in den Niederlanden mit 27% am höchsten und sogar höher als in der Schweiz (21%).
In Finnland ist die kontaktlose Debitkarte mit 71% über alle Altersklassen hinweg die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode und liegt damit deutlich über der Bargeldnutzung. Im Durchschnitt ist die kontaktlose Debitkarte in den befragten Ländern mit 56% die am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmethode.
In Frankreich, Irland und den Niederlanden werden Bargeld und kontaktlose Debitkarte annähernd gleich häufig genutzt. Im Vergleich zu den anderen Ländern ist die Häufigkeit der Nutzung der nicht-kontaktlosen Debitkarte in Finnland mit 17% am geringsten und damit deutlich unter dem Durchschnitt der befragten Länder von 33%.
6% der 18- bis 24-Jährigen in Frankreich nutzen Schecks. Die Nutzung steigt mit dem Alter und erreicht bei den ab 55-Jährigen 41%. In anderen Ländern spielt die Nutzung von Schecks kaum eine Rolle.
Im Ländervergleich nutzt mit 33% in Frankreich und 54% in Irland die Altersgruppe 18 bis 24 deutlich häufiger Mobile Payment Services.
Im Länderdurchschnitt wird Bargeld von 43% der Befragten als anonym betrachtet, während Kartenzahlungen und Payment Services diese Eigenschaft nicht zugeschrieben wird.
Österreich und Frankreich setzen weiterhin auf traditionelle Zahlungsmethoden wie Bargeld und Überweisungen. In den Niederlanden, der Schweiz und Irland sind hingegen digitale Zahlungsanbieter die bevorzugte Wahl für Zahlungen zwischen Privatpersonen.
Mit 49% der Befragten im Länderdurchschnitt hatte rund jeder Zweite Probleme oder Bedenken bei der Nutzung digitaler Zahlungsmethoden.
Die Beliebtheit von Bargeld ist in Österreich und Deutschland weiterhin ungebrochen, was auch deutlich die Einschätzung zu einer möglichen Abkehr vom Bargeld in den kommenden Jahren zeigt. Die Nutzungshäufigkeit von digitalen Zahlungsarten, wie z.B. der kontaktlosen Debitkarte, hat sich auf einem erhöhten Niveau nach der Pandemie stabilisiert.
In Deutschland hat sich die Nutzungshäufigkeit der kontaktlosen Debitkarte mit 44% wieder auf dem Niveau von 2022 stabilisiert. In Österreich ist die Nutzungshäufigkeit nach dem starken Anstieg während Corona (67%) mit 55% nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.
61% der Befragten in Österreich finden die Eigenschaft „Vertraut“ bei Bargeld am wichtigsten, während das nur für 57% der Befragten in Deutschland gilt. Die Eigenschaft „Vertraut“ ist mit diesen Werten in beiden Ländern auf dem Spitzenplatz.
In Deutschland halten 31% der Befragten eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten zehn Jahren für möglich. In Österreich setzt sich der Trend fort, dass immer weniger Befragte (19%) eine Abkehr vom Bargeld in diesem Zeitraum erwarten.
In Deutschland können sich 20% der Befragten eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den kommenden zwei Jahren vorstellen. In Österreich liegt dieser Wert aktuell bei 17%.
Nahezu jeder fünfte Deutsche und Österreicher würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen. In Deutschland zeigen die Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren eine höhere Nutzungsbereitschaft als die älteren Altersgruppen, wobei die 35- bis 44-Jährigen mit 29% am meisten zustimmen. In Österreich hingegen würden nur 16% der Altersgruppen ab 35 Jahren den Digitalen Euro nutzen, während 25% der 18- bis 24-Jährigen dies tun würden.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage, an der zwischen dem 11. bis 22. September 2023 insgesamt 8114 Personen in Deutschland (2040), Finnland (1004), Frankreich (1056), Irland (1002), Niederlande (1006), Österreich (1005) und der Schweiz (1001) teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die Umfrage wurde von BearingPoint konzipiert und über das Marktforschungsinstitut YouGov in den sieben genannten Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse wurden von den BearingPoint Payments-Experten analysiert und in einen Gesamtzusammenhang gebracht. BearingPoint führt die Umfrage in der DACH-Region bereits seit 2019 regelmäßig durch und hat das Panel in diesem Jahr auf weitere europäische Länder ausgeweitet.