Computer, die Hautkrebs zuverlässig erkennen. Datenbanken, die zeigen, welche Therapie der Brustkrebspatientin am besten hilft: Forscher hoffen, mit künstlicher Intelligenz die Heilungschancen bei Krebs zu verbessern. Experten erklären, wo die Medizin in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt - und für welche Patienten Doktor Algorithmus bald schon "Goldstandard“ sein könnte.
Es ist der Traum von Arzt und Patient: Sie wünschen sich, dass man Krebs früh und zuverlässig erkennt. Dass kein falscher Alarm furchtbare Ängste auslöst und sich dann herausstellt, dass es doch kein Krebs ist.
Krebspatienten überleben heutzutage viel länger als vor Jahrzehnten, manche gelten gar als geheilt. Doch nach wie vor gibt es viele Patienten, bei denen Ärzte den Krebs zu spät entdecken oder nicht wissen, was für eine Behandlung bei den Betroffenen am besten ist.
Viele Hoffnungen ruhen deswegen auf einer neuen Technik: künstlicher Intelligenz (KI). Eigentlich klingt es einfach: Man füttert einen Computer mit Daten, er lernt damit, wird so gut wie ein Arzt, macht Diagnosen und schlägt Therapien vor. (...)
Doch KI scheint den Deutschen noch nicht geheuer zu sein. Gemäß einer Online-Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint bei 1013 Personen ab 16 Jahren würden nur 12 von 100 einer Diagnose vertrauen, die ein Computeralgorithmus gestellt hatte. Würde zusätzlich ein Arzt hinzugezogen, wäre KI allerdings für mehr als 60 von 100 Befragten akzeptabel.
Skeptisch sind die Deutschen auch beim Datenschutz. 6 von 10 Befragten meinten, ihre Gesundheitsdaten seien nicht ausreichend vor dem Zugriff Unbefugter geschützt. Knapp 4 von 10 sagten, es könne negative Konsequenzen haben, wenn Daten bereitgestellt würden, so dass zum Beispiel Krankenkassen-Beiträge erhöht werden könnten. „Das Vertrauen der Patienten gewinnt man nicht von heute auf morgen“, sagt Ralf Dillmann, Partner bei BearingPoint.
Lesen Sie den vollständigen Artikel "Dr. Algorithmus: Wie künstliche Intelligenz Krebspatienten helfen kann" erschienen auf Focus online am 20. März 2019.