Die Consultingbranche weitet ihre Beteiligungen an Start-ups aus. Das Geschäftsmodell ist verlockend, doch es drohen Konflikte.

Was haben ein Sprachassistent des Pharmakonzerns Sartorius, ein Miet-Elektroroller von Bosch und ein Volkswagen-Gebrauchtportal gemeinsam? Es sind drei Gründungen, bei denen die Boston Consulting Group (BCG) mit ihrer Tochter Digital Ventures (DV) wichtige Anschubhilfe gegeben hat. Seit 2014 hat die Beratungstochter weltweit 80 Start-ups aufgebaut – jeweils in Kooperation mit Unternehmen.

Das Besondere: Die Venture-Profis der Beratung bleiben in aller Regel an den jungen Firmen beteiligt. Anstatt nebst einer Abschlussrechnung alles Gute für die Zukunft zu wünschen, gehen die Berater nun meist als Minderheitsgesellschafter mit ins Risiko – und hoffen auf einen lukrativen Ausstieg nach einigen Jahren: „Wir sehen uns als Fonds, der zusammen mit den Partnerunternehmen in Start-ups investiert“, sagt Mathias Entenmann, der Digital Ventures in Deutschland verantwortet. (...)

Noch sind alternative Abrechnungsmodelle eine Nische, zumal die Nachfrage nach klassischen Mandaten hoch ist. Doch Pioniere sind am Thema dran – so auch Iris Grewe, Deutschlandchefin bei BearingPoint. Fünf bis zehn Prozent des Umsatzes machten alternative Geschäftsmodelle aktuell aus. „Wir sind jederzeit bereit, diesen Anteil zu vergrößern“, sagt Grewe. In diesem Jahr bündelte BearingPoint ein knappes Dutzend ergänzender Dienstleistungen in einer eigenen Geschäftseinheit. Gegen Gebühr werden beispielsweise Softwarelizenzen von Firmen überprüft oder CO2-Emissionen kalkuliert. Die Margen sind hier eher gering, aber die Umsätze verlässlich.

Lesen Sie den vollständigen Artikel "Firmenanteile statt Honorare: Berater zeigen Mut zum Risiko" erschienen beim Handelsblatt am 10. Mai 2019.