Berlin, 10. September 2010 – Unter dem Motto „Innovation und Wandel – Gestalten ohne Finanzen?!“ ging heute in Berlin der 15. Ministerialkongress zu Ende. Hochkarätige Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen diskutierten, wie trotz knapper werdender Budgets an Modernisierungs- und Rationalisierungszielen festgehalten werden kann. „Aufgrund der Kassenlage droht eine Verlangsamung des Reformtempos. Effizienzsteigerungen und Einsparungen können jedoch nachhaltig nur realisiert werden, wenn auch Innovationsprozesse weiter vorangetrieben werden. Daher sollte auch weiterhin konsequent in die Verwaltungsmodernisierung investiert werden“, so Jon Abele, Partner bei BearingPoint und Experte für die Beratung der öffentlichen Verwaltung. „Um die Modernisierung noch effektiver zu gestalten, braucht es mehr Austausch zwischen den Behörden und eine bessere Steuerbarkeit der Verwaltung. In Ämtern und Behörden gibt es viele gute Initiativen und Projekte – häufig fehlt es an einer Umsetzung in der Fläche.“

Ein wichtiges Fazit des Kongresses: Damit nicht an, sondern durch Modernisierung gespart werden kann, muss die Wirtschaftlichkeit von Projekten in Zukunft noch stärker nachgewiesen werden. In einer Podiumsdiskussion betonte Professor Dr. Stefan Bajohr, Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft Finanz- und Haushaltspolitik e.V., in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Doppik als nachhaltigstes Instrument für die Modernisierung. Die Länder-CIOs aus Rheinland-Pfalz und Hamburg wünschen sich zudem, dass nicht die reinen IT-Kosten, sondern die Gesamtkosten der politischen Aufgaben betrachtet werden und am Willen zur Modernisierung festgehalten wird.

Der Ministerialkongress, den die Management- und Technologieberatung BearingPoint vor 15 Jahren ins Leben gerufen hat, gilt heute als eines der wichtigsten Foren für Experten und Entscheidungsträger zum Thema Verwaltungsmodernisierung. An zwei Kongresstagen stellten hochkarätige Referenten Meilensteine, Best Practices, wesentliche Reformvorhaben und innovative IT-Projekte vor.

Übersicht über zentrale Themen des Kongresses

Sehr gern diskutierten die Experten vor allem über den neuen Personalausweis, Green IT, De-Mail, IT-Dienst-leistungszentren und den Einsatz von Web 2.0.

Neuer Personalausweis: Einfach und sicher?

Der neue Personalausweis wird ab November 2010 in Deutschland erhältlich sein. Anders als der bisherige Ausweis ermöglicht er die medienbruchfreie Identifikation im Internet. So können zum Beispiel Neukundenverträge bei Banken künftig online abgeschlossen werden. Die Verwaltungsexperten waren sich einig: Der elektronische Identitätsnachweis bedeutet einen enormen Effizienz- und Sicherheitsgewinn. Geschäftsprozesse werden erleichtert, da sie aufgrund der eindeutigen Authentifizierung medienbruchfrei im Internet durchgeführt werden können. Sicherheit und Datenschutz werden sich mit dem neuen Personalausweis deutlich erhöhen.

Erfolgsmeldung der Green-IT Initiative des Bundes

Als Vorzeigeprojekt des diesjährigen Kongresses präsentierte sich die Green-IT Initiative des Bundes. 2008 beschloss die Bundesregierung, den Energieverbrauch in allen Ressorts bis 2013 um 40 Prozent zu senken. Mit intelligenten Softwarelösungen und der Konsolidierung von Rechenzentren haben einige Ämter und Behörden bereits heute ihre Einsparziele realisiert. Vertreter der Bundesagentur für Arbeit sowie aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit berichteten über den Entwicklungsstand.

Schlüsseltechnologie De-Mail

Im Rahmen eines Workshops wurden Umsetzungsstand und Vorteile von „De-Mail“ diskutiert. Anders als herkömmliche E-Mails ermöglichen De-Mails einen sicheren elektronischen Austausch rechtsgültiger Dokumente zwischen Bürgern, Behörden und Unternehmen. Ein Großteil des bisherigen Briefverkehrs kann digital erfolgen – dies erspart Porto und das Einscannen bestehender Dokumente. Momentan wird De-Mail in Pilotprojekten getestet – mit guten Ergebnissen: Sobald das De-Mail-Gesetz verabschiedet ist, kann die Technologie flächendeckend eingesetzt werden.

Mit Dienstleistungszentren in die Zukunft

Als ähnlich zukunftsfähig gelten IT-Dienstleistungszentren (DLZ). Sie bieten verschiedenen Verwaltungseinrichtungen IT-Leistungen gebündelt an. Durch einheitliche Prozesse erzeugen sie Skaleneffekte und vereinfachen Abläufe. In einer Diskussionsrunde wurden Potenziale und Hürden besprochen, die beim Aufbau eines DLZ entstehen können. Das Fazit: DLZ müssen über Ressortgrenzen hinaus gestaltet werden.

Verwaltung 2.0

Social Media durchdringt auch die Verwaltungsabläufe. Immer mehr Behörden versuchen, Bürger schell und interaktiv an Verwaltungsprozessen zu beteiligen. In einem Workshop wurden Praxisbeispiele vorgestellt und diskutiert, wie Web 2.0 Tools optimal in die Arbeit der öffentlichen Verwaltung integriert werden können. Über Erfolge konnte insbesondere der Bürgerhaushalt Köln berichten, der hier eine Vorreiterrolle einnimmt.

Über BearingPoint

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  • Mike Kronfellner