Studie von BearingPoint Institute und TNS: Vier von zehn Autobesitzern wissen nicht, dass ihr Fahrzeug über vernetzte Technologien verfügt

Frankfurt am Main, 7. Juni 2016 – Acht von zehn neuen Autos werden bis zum Jahr 2020 über vernetzte Technologien verfügen. Die Mehrheit der Verbraucher weiß aber mit den Vorteilen vernetzter Fahrzeuge noch nichts anzufangen. Und 39 Prozent der Autobesitzer sind sich nicht bewusst, dass vernetzte Funktionen in ihren Fahrzeugen vorhanden sind. Das belegt eine aktuelle Studie von BearingPoint Institute und TNS unter mehr als 3.700 Befragten.

Fast 60 Prozent der Teilnehmer geben hingegen an, dass vernetzte Technologien ihre Kaufentscheidung beeinflusst haben. Für knapp ein Drittel waren sie sogar ein ausschlaggebender Beweggrund für den Kauf. Die Studie zeigt, dass vernetzte Technologien zunehmend interessanter werden, insbesondere Navigations- und Fahrassistenzfunktionen sowie In-Car-Entertainment.

Trotz dieser Tendenzen auf Verbraucherseite tun sich Automobilhersteller noch schwer, mit vernetzten Technologien neue Einnahmequellen zu erschließen, die Kundenbindung zu stärken und die Markenbekanntheit zu steigern. Diese „offene Tür“ ist eine willkommene Chance für neue Marktteilnehmer wie z.B. Uber oder Apple, die bereits in Infotainment- und Geo-Location-Funktionen investieren, um ihren Marktanteil in diesem Bereich zu sichern.

Laut der Studienautoren müssen die Automobilhersteller schnell handeln, wenn sie nicht von den großen Tech-Unternehmen überholt werden wollen. Smartphones integrieren bereits Unterhaltungs- und Navigationsfunktionen mit bestehenden On-Board-Systemen, wie Apples CarPlay und die von Google unterstütze Open Automotive Alliance. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Hersteller daher Möglichkeiten finden, mit Technologieunternehmen zu kooperieren oder in sie zu investieren. So haben es vor kurzem Audi, BMW und Daimler gemeinsam getan: Mit dem Kauf der Nokia/Microsoft HERE-Karten- und Navigationsplattform haben sie das Tech-Produkt für ihre Zwecke genutzt und dadurch sogar funktional aufgewertet.

Kunden besser informieren

Laut Studie ist es für die Akzeptanz und Nutzung vernetzter Technologien erfolgsentscheidend, die Kunden während des Verkaufsprozesses mit den neuen technischen Möglichkeiten vertraut zu machen. 48 Prozent der Nutzer vernetzter Technologien im Auto sagen, dass ihnen die Funktionen im Detail vorgeführt wurden. Auch Testfahrten werden in diesem Zusammenhang immer wichtiger. BearingPoint zufolge müssen Automobilhersteller ihre Händler und Mitarbeiter in diesem Bereich umfassender schulen, denn in der Umfrage haben sich viele Kunden über die fehlenden Kenntnisse der Händler in Bezug auf vernetzte Funktionen unzufrieden geäußert.

Vernetzte Fahrzeuge sind der Beginn einer neuen Ära in der Automobilindustrie. Die Hersteller müssen sich weg von einer primären B2B-Ausrichtung, hin zu einem B2C-Geschäftsmodell bewegen. Dadurch haben sie die Möglichkeit und die Chance, direkte Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. Auch der Verkauf von physischen Produkten wird vom Vertrieb digitaler Dienstleistungen abgelöst oder zumindest wesentlich ergänzt. Was Qualität und Nutzerfreundlichkeit der vernetzten Funktionen betrifft, macht die Studie deutlich, dass die deutschen Premium-Automobilhersteller bisher führend sind. Um hiervon jedoch letztlich profitieren zu können und sich einen Marktvorteil zu verschaffen, müssen die Hersteller alles daran setzen, ihre Kunden mit diesen neuen Technologien vertraut zu machen. Nur so können sie Begeisterung an deren Nutzung wecken.

Matthias Loebich, gobaler Leiter Automotive bei BearingPoint

Das Herausarbeiten und praktische (im Wortsinne) ‚Erfahren‘ der Vorteile der vernetzten Technologien ist der Schlüssel zum Markterfolg. Der unmittelbare Kundennutzen muss noch greifbarer werden – in allen erlebbaren Dimensionen der Vernetzung – seien es Fahrzeugsicherheit, Entertainment, Navigation oder Convenience-Assistenzfunktionen. Damit steigt dann auch die bisher nur moderat ausgeprägte Zahlungsbereitschaft für neue vernetzte Dienste.

Winfried Hagenhoff, Geschäftsführer Mobilitätsforschung bei TNS Infratest

Über die Studie

Zwischen Juli und September 2015 wurden in zehn Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Niederlande, Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen) über 3.700 Personen befragt, die Smartphone-Nutzer sind und ein Auto mit vernetzter Technologie besitzen, diese aber nicht zwangsläufig nutzen. Pkw von elf Automarken konnten berücksichtigt werden.

Über TNS

TNS Infratest ist das deutsche Mitglied der TNS-Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. TNS, das mit Research International im Februar 2009 fusionierte, ist seit Oktober 2008 Teil der Kantar-Group, dem weltweit größten Netzwerk in den Bereichen Research, Insight und Consultancy. Für Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT-/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest „fact based consulting" und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit. Weitere Informationen unter www.tns-infratest.com

Über das BearingPoint Institute

Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung mit praktischer Erfahrung und echten Herausforderungen, denen BearingPoint Berater jeden Tag begegnen. Diese Kombination verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der globalen Wirtschaft besser zu verstehen. Das BearingPoint Institute wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen weltweit begleitet. In regelmäßigen Abständen publiziert das BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und vorherrschenden Meinungen in diversen Reporten zu aktuellen Themen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bearingpointinstitute.com, Twitter: @institute_BE, LinkedIn: http://inst.be/LinkedIn und BearingPoint Institute-iPad App: https://bitly.com/BEIapp.

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales Beratungs-Netzwerk mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen:

Homepage: www.bearingpoint.com/de-de/expertise/ihre-branche/automotive/
Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.com/de/digitalisierung/news-digitalisierung/
LinkedIn: www.linkedin.com/company/bearingpoint

 

Pressekontakt

Michael Knippelmeyer
Head of Public Relations
Tel.: +49 521 9257 687

Pressekontakt

Alexander Bock
Senior Manager Communications
Tel. +49 89 540338029

Download der Studie

BearingPoint Institute: Die Automobilbranche im Wettbewerb um eine vernetzte Zukunft

Mehr dazu