Frankfurt am Main, 9. Mai 2018 – Der Bekanntheitsgrad von Kryptowährungen ist im Laufe des letzten Jahres weiter gestiegen und bleibt somit auf hohem Niveau. Rund 88 Prozent der Verbraucher kennen die virtuellen Zahlungsmittel oder haben bereits davon gehört. Damit hat sich der Bekanntheitsgrad im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent erhöht. Dennoch begegnen die Deutschen der alternativen Währung skeptisch und es besteht nach wie vor eine große Differenz zwischen Bekanntheit und tatsächlicher Nutzung. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint, bei der über 1.000 Verbraucher in ganz Deutschland befragt wurden. Die Erhebung wurde zum dritten Mal durchgeführt und beschreibt, wie sich die Wahrnehmung und Nutzung virtueller Zahlungstechnologien in den vergangenen Jahren verändert hat.
Ein Großteil der Befragten betrachtet Kryptowährungen im Vergleich zu staatlichen Währungen und Gold weiterhin als Nischenprodukt. Gold wird mit 77 Prozent nach wie vor als stärkste Anlageform angesehen, gefolgt von staatlichen Währungen (60 Prozent). Nur 30 Prozent der Befragten sehen Kryptowährungen als wertvolle Anlage an. Zudem glauben nur 31 Prozent, dass Kryptowährungen das Potential haben, traditionelle Zahlungsmittel abzulösen. Im Jahr 2017 waren dies noch 34 Prozent.
Kryptowährungen wurden in den Medien vor allem während des Kursanstiegs Ende 2017 bekannter. Dadurch stieg auch das Bedürfnis der Verbraucher, an dem Thema teilzuhaben. Durch einen anschließenden Kursverfall ist das Vertrauen in die alternative Währung aber wieder gesunken und die bislang fehlende Regulierung verstärkt diese Unsicherheit gegenüber Kryptowährungen noch.
Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint im Bereich Financial Services
Dies zeigt sich auch bei der vermuteten Preisstabilität: Ebenso wie letztes Jahr vertrauen Verbraucher nach wie vor der Preisstabilität von Gold am stärksten (82 Prozent), gefolgt von staatlichen Währungen (72 Prozent). Lediglich 23 Prozent der Befragten stufen Kryptowährungen als vertrauenswürdig hinsichtlich der Preisstabilität ein (9 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr).
Wenn es um das Wissen und die Nutzung von Kryptowährungen geht, zeigt sich ein unterschiedlicher Zugang von Männern und Frauen: Mit 25 Prozent haben sich wesentlich mehr Männer näher mit der alternativen Währung befasst als Frauen (9 Prozent). Dies wird auch beim Erwerb von Kryptowährungen bestätigt: Viermal mehr Männer als Frauen haben Kryptowährungen bereits gekauft. Hinsichtlich der Altersklassen ergab die Umfrage, dass Kryptowährungen zwar unter allen Altersgruppen fast gleich bekannt sind – allerdings nimmt der Anteil der tatsächlichen Nutzer mit steigendem Alter ab. Während unter den 18-29-Jährigen noch 22 Prozent die virtuellen Währungen nutzen, so sind es unter den 30-49-Jährigen nur noch 17 Prozent, und unter den über 50-Jährigen lediglich 13 Prozent. Auch beim Bildungsniveau lässt sich eine Tendenz erkennen: Befragte mit Abitur und Studium nutzen Kryptowährungen nicht nur doppelt so häufig wie Befragte mit Hauptschulabschluss, unter ihnen sind auch weniger Befragte, die sich überhaupt nicht mit dem Thema auskennen (7 versus 19 Prozent). Die absoluten Zahlen der tatsächlichen Nutzer sind alles in allem aber sehr klein. Lediglich 5 Prozent aller Befragten haben Kryptowährungen bereits erworben.
Unter diesen Nutzern wurde als meistgenannter Grund für den Erwerb die Spekulation auf Wertsteigerung angegeben (54 Prozent). Weitere 26 Prozent der Nutzer sehen die alternative Währung dagegen als Investition für den Anwendungsfall an und etwa gleich viele schätzen Kryptowährungen als mögliches Zahlungsmittel ein und bewahren sie als Wertgegenstände auf. Unter den virtuellen Währungen ist Bitcoin die am häufigsten erworbene Währung, gefolgt von Ethereum und Ripple. „Eine Weiterentwicklung und Durchsetzung alternativer Währungen ist mit fortschreitender Digitalisierung wahrscheinlich“, folgert Bosch und fügt hinzu: „Vonseiten der Gesetzgeber sollte daher das Vertrauen in alternative Währungen am besten anhand Regulierungen und rechtlichen Rahmenbedingungen gestärkt werden.“
Über BearingPoint
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Alexander Bock
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