BearingPoint-Studie zu Supply Chain Management zeigt: Südamerika und Ostasien sind Standorte der Zukunft / Globales Risikomanagement wird unterschätzt

Frankfurt am Main, 7. Mai 2013 – Im Zuge voranschreitender Globalisierung investieren die großen Maschinenbauer und Automobilzulieferer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Zukunft verstärkt in neue Standorte: In den kommenden fünf Jahren werden sie die Anzahl ihrer weltweiten Produktionsstätten um elf Prozent erhöhen. Die großen Gewinner dieser Investitionen heißen Ostasien und Südamerika. Die Industrienationen in Nordamerika, West- und Zentraleuropa verlieren bei der Standortplanung hingegen zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint (www.bearingpoint.com) in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt und dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE zu den Trends und Anforderungen der globalen Lieferkette. Dabei wurden 45 Unternehmen anhand von Marktorientierung und Risikomanagement miteinander verglichen. Die Analyse zeigt: Nur drei der befragten Unternehmen sind in ihrem Internationalisierungsprozess bereits sehr gut aufgestellt. Auch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Branchen: Während die Automobilzulieferer den Anforderungen im globalen Netzwerk schon jetzt nachkommen, hat der Maschinen- und Anlagenbau noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung von internationalen Supply-Chain-Prozessen, -Methoden und -Verfahren.

Standortplanung: Hier investieren die Unternehmen in den kommenden Jahren

Die Studienteilnehmer planen in den nächsten fünf Jahren die Neueröffnung von 55 Werken und wollen 13 schließen. Der Schwerpunkt der Supply Chain verschiebt sich deutlich: Schon jetzt betreiben die befragten Maschinen- und Anlagenbauer 46 Prozent sowie die Automobilzulieferer 66 Prozent ihre Werke außerhalb von West- und Zentraleuropa. Künftig werden sich dort nur noch 36 Prozent aller Produktionsstandorte befinden. Dafür steigt der Anteil der Werke in Ostasien von 18 auf 21 Prozent und in Südamerika von sechs auf acht Prozent an. Überraschend: Einstige Trendmärkte in Osteuropa, einschließlich Russland, büßen zunehmend an Relevanz ein. In den kommenden Jahren werden sie laut Planung der Unternehmen nur noch 13 Prozent aller Produktionsstätten beheimaten.

Risiken der globalen Lieferkette werden unterschätzt

Insgesamt haben viele der befragten Unternehmen bereits einen guten Reifegrad bei der Beurteilung ihrer Globalisierungsprozesse und -aktivitäten erreicht. Insbesondere bei der Ausrichtung der eigenen Lieferkette nach jeweils lokalen Kundenbedürfnissen sowie bei der Bewertung der Risiken weisen sie aber noch erhebliche Schwachstellen auf. So nennen die Studienteilnehmer selbst die Versorgungssicherheit der Supply Chain als die größte Herausforderung und sehen in unsicheren Transportwegen und politischen Spannungen deren größte Störfaktoren. Dennoch bleiben viele Unternehmen zurückhaltend, was das fundierte Management dieser Risiken angeht. So setzt nur die Hälfte der Befragten auf einen strukturierten Prozess, um potentielle Gefahren mit Notfallplänen oder anderen Maßnahmen zu steuern. Bei den meisten Unternehmen scheitert die Umsetzung des Risikomanagements am mangelnden Know-how.

„Die globale Lieferkette bietet nicht nur Chancen. Sie birgt auch Prozess-, Steuerungs- und Versorgungsrisiken mit erheblichen Auswirkungen für Endkunden, Kosten sowie Qualität der Produkte. Mit zunehmender Produktverlagerung und Integration aller Standorte wird das Supply Chain Management immer komplexer“, erklärt Donald Wachs, Partner bei BearingPoint.

Prof. Hans-Christian Pfohl von der Technischen Universität Darmstadt fügt hinzu: „Weil die Expansion in neue Regionen viele Unternehmen vor noch nie dagewesene Herausforderungen stellt, sollten sie die potenziellen Risiken kennen und bei der Gestaltung von Supply Chain-Strategien berücksichtigen.“

Dr. Petra Seebauer, Herausgeberin von LOGISTIK HEUTE: „Die GEXSO-Studie verdeutlicht, welchen Status der Globalisierung ein Kernbereich der industriellen Produktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht hat und zeigt Trends auf. Wir werden uns auch in solchen technologieintensiven Wirtschaftsbereichen auf eine nachhaltig veränderte globale Wirtschaftsordnung einstellen müssen.“

Die vollständige Studie „Global Excellence in Supply Chain Operations (GEXSO)“ steht zum Download unter Studie: Erfolgreich führen im globalen Produktionsverbund zur Verfügung.

Über BearingPoint

BearingPoint berät Unternehmen und Organisationen in den Bereichen Commercial Services, Financial Services und Public Services bei der Lösung ihrer dringendsten und wichtigsten Aufgaben. In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden definieren BearingPoint-Berater anspruchsvolle Ziele und entwickeln Lösungen, Prozesse und Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies bildet die Grundlage für einen außerordentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg – und eine außergewöhnliche Kundenzufriedenheit. Seit der Übernahme durch seine Partner im Rahmen eines Management Buy-Out ist BearingPoint eine unabhängige Unternehmensberatung, die Unternehmertum sowie Management- und Technologiekompetenz auf einzigartige Weise vereint. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter in 16 Ländern. Das Unternehmen hat europäische Wurzeln, agiert aber global.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.de

Pressekontakt

Alexander Bock
Senior Manager Communications
Tel. +49 89 540338029

GEXSO-Initiative: Global Excellence in Supply Chain Operations

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