Der europäische Bankenmarkt steht im Wandel. Wie in der letztjährigen Studie „Europas Banken im Stress“ mussten die Banken auch im Jahr 2018 weiterhin in einem schwierigen Umfeld agieren. Eine Besserung scheint nicht in Sicht und so sah sich die EZB unter der Leitung von Mario Draghi dazu gezwungen, den Einlagenzins auf das neue Rekordtief von -0,5 Prozent abzusenken und das seit Dezember 2018 ausgesetzte Anleihenkaufprogramm („Quantitative Easing“) wieder aufzunehmen. Die Gründe hierfür schienen vielschichtig und so sprach Draghi bereits im Sommer von einer „lingering softness“ im Euroraum.

Während der Handelskrieg zwischen China und den USA sowie das europäische Dauerthema Brexit vor allem dem Industriesektor zu schaffen machen, scheint der Bankensektor aber noch eine Vielzahl von weiteren Herausforderungen bewältigen zu müssen und vor einem grundlegenden Strukturwandel zu stehen.

In den letzten Jahren ist der Wettbewerbsdruck in der einst von Markteintrittsbarrieren geprägten Finanzbranche stark gestiegen. „FinTechs“, „BigTechs“ und Digitalbanken drängen mit neuen Produkten und hochskalierten Prozessen in den Markt und sorgen neben einem steigenden Innovationsdruck für traditionelle Banken auch für einen höheren Transparenzgrad. Sie bieten dabei neue Lösungen für den Zahlungsverkehr wie zum Beispiel Appleoder Google-Pay an, stellen ganze finanztechnische Mobile- Banking Infrastrukturen mit großem Kundenfokus und neuem Produktdesign zur Verfügung oder präsentieren eigene Blockchainbasierte Kryptowährungen, mit denen sie versuchen, ihre Netzwerkeffekte auf den Finanzsektor auszuweiten.

Doch auch die von den europäischen Aufsichtsbehörden auferlegten regulatorischen Anforderungen belasten die Kostenseite der Banken weiter. So stehen nach den bereits getätigten Investitionen für die Umsetzung von BCBS 239, AnaCredit, MiFID II sowie PSD II mit BIRD und Basel IV bereits die nächsten Anforderungen vor der Tür.

Zwar zeigt unsere diesjährige Studie erneut, dass alle europäischen Institute unter dem gleichen schwierigen Marktumfeld leiden, doch für deutsche Banken scheint die Lage besonders prekär, agieren sie doch im europäischen Vergleich bereits heute eher reaktiv.

In Anbetracht der sich eintrübenden Aussichten für die deutsche und europäische Wirtschaft, den strukturellen Schwächen im Bankensektor und den regulatorischen Herausforderungen wird die Luft für die Institute dünner.

Aus diesem Grund skizzieren wir in der diesjährigen Studie, neben einem Rückblick auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre, auch einen Ausblick auf die Herausforderungen von morgen.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.

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