Wie führt man ein Unternehmen heutzutage auf Wachstumskurs? Indem man das tut, was man schon immer getan hat, und das jedes Jahr ein bisschen besser, um schrittweise ein wenig zu wachsen? Das ist eine Möglichkeit. Oder man kauft sich Wachstum ein – durch Fusionen und Übernahmen? Auch eine Option. Doch die heutige Geschäftswelt sieht anders aus. Die westlichen Märkte sind gesättigt, die Konkurrenz aus Asien und anderen Teilen der Welt nimmt zu, die Unternehmensgewinne schrumpfen und altbewährte Geschäftsmodelle haben langsam aber sicher ausgedient. Es gibt allerdings noch einen dritten Weg – und der heißt „Digital Ecosystem Management (DEM). Die meisten heutigen Top-Unternehmen betreiben ihre eigenen Plattformen und erschaffen ihr eigenes digitales Ökosystem, bei dem viele mit ihrer Expertise und Innovation zur Wertschöpfung beitragen und für schnelles Wachstum sorgen.

Klingt gut – doch was genau ist ein digitales Ökosystem?

Ein digitales Ökosystem entsteht, wenn ein Unternehmen in der Lage ist, ein Netzwerk aus Partnern, Kunden, Entwicklern und anderen Akteuren zu knüpfen und zu verwalten. Alle beteiligten Akteure arbeiten auf einer einzigen Plattform auf ein gemeinsames Ziel hin. Mit anderen Worten: Alle ziehen an einem Strang. Für den durchschnittlichen, traditionell veranlagten Unternehmer mag das ebenso schwierig wie abstrakt klingen. Ganz zu schweigen davon, dass es allen Instinkten des traditionellen Unternehmers widerspricht, das Schicksal des Unternehmens in die Hände so vieler zu legen. Dennoch: 40 Prozent der 30 Top-Marken der Welt setzen heute auf digitalen Plattformen und bauen um sich herum ihr eigenes digitales Ökosystem auf. Und wenn ein Unternehmer erst einmal angefangen hat, DEM als das zu sehen, was es ist – nämlich ein äußerst wirkungsvolles Geschäftssystem und der Schlüssel zu zweistelligem Wachstum –, weicht die anfängliche Skepsis schnell echtem Interesse.

Doch ist DEM auch die passende Lösung für mein Unternehmen?

Bei einem digitalen Ökosystem denken die meisten zunächst an Technologieunternehmen und Start-ups – und sicherlich waren solche Unternehmen die Pioniere in diesem Bereich. Heutzutage finden sich jedoch alle Unternehmen – alte wie neue, kleine wie große – von einem Meer aus Daten umgeben. Ob sie untergehen oder auf der Erfolgswelle schwimmen, hängt deshalb davon ob, wie geschickt sie Software und Technologie einsetzen, um ihre Kunden dauerhaft an sich zu binden. Um Jeff Immelt, den CEO von General Electric (GE) zu zitieren: „Um dauerhaft zu bleiben, muss man sich verändern“. Die Frage lautet also nicht, ob man überhaupt in ein Ökosystem investieren sollte, sondern vielmehr, welche Art von Ökosystem man kontrollieren will. Ein Blick auf die Top-Akteure offenbart ganz verschiedene Modelle. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch, dass jedes erfolgreiche Ökosystem exakt auf das Kerngeschäft des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten ist. Hier zwei Beispiele:

  • Apple verdient das meiste Geld mit dem Verkauf hochwertiger Hardware. Deshalb ist sein Ökosystem streng darauf ausgelegt, die wahrgenommene Qualität und das Nutzererlebnis seiner Produkte zu bewahren.
  • Google hingegen verdient mit Abstand das meiste Geld mit Anzeigen im Internet. Sein Image als offene Plattform spielt ihm bei der Sammlung möglichst vieler und vielseitiger Daten in die Hände.

Sicher handelt es sich bei GE, Apple und Google um riesige Konzerne. DEM eignet sich jedoch nicht allein für die ganz großen Akteure. Pebble etwa kam aus dem Nichts und entwickelte sich in nur zwei Jahren zum größten Smartwatch-Hersteller der Welt. Über eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter konnte das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit eine Schar spendenwilliger Unterstützer gewinnen und ein dynamisches digitales Ökosystem erschaffen.

Worauf warten wir noch?

Der Schaffung eines eigenen digitalen Ökosystems steht eigentlich nichts im Wege, außer die Angst vor Veränderung. Die Angst vor Veränderung und das unentwirrbare IT-Chaos, das in vielen Unternehmen herrscht. In Wirklichkeit muss dieses vermeintliche „Chaos“ jedoch gar nicht entwirrt werden, will man als Unternehmen ein eigenes digitales Ökosystem aufbauen. Tatsächlich reicht ein simpler, technologieunabhängiger Überbau, um selbst hochkomplexe IT-Architekturen aus den Komponenten zahlreicher Hersteller und Anbieter in eine Plattform zu verwandeln, die es Ihnen ermöglicht, Ihr eigenes Ökosystem aufzubauen und zu steuern. Wichtig ist es, jemanden zu haben, der das eigene Unternehmen gut kennt – deshalb bietet es sich jetzt an, einen Chief Digital Officer einzustellen, der genau weiß, wie wertvoll gemeinsame Plattformen sind. Und es ist an der Zeit, sich einen Partner zu suchen, der Sie dabei unterstützt, Ihre Kunden digital an sich zu binden, interne Prozesse zu optimieren, und der gemeinsam mit Ihnen die notwendigen Maßnahmen ergreift, um ein digitales Ökosystem zu erschaffen und zu steuern, das exakt auf Ihr Kerngeschäft zugeschnitten ist.

Wozu die Eile?

Die Welle ist längst ins Rollen gekommen. Mobile Apps und Sensoren sind allgegenwärtig und sammeln pausenlos riesige Mengen an Daten und Informationen. Das Internet der Dinge ist auf dem Vormarsch, und Unternehmen wie Cisco gehen davon aus, dass der entsprechende Markt Gewinne in Höhe von 20 Billionen US-Dollar birgt. Und: Die Welle rollt immer schneller. Unternehmen, die sich jetzt nicht bereitmachen, werden die Chance verpassen, in Richtung Erfolg mitzuschwimmen. Das bisherige Geschäftsmodell zu optimieren, reicht bei Weitem nicht aus. Auch wenn DEM für jedes Unternehmen relevant ist, sieht BearingPoint darin gewisse Vorteile für Telekommunikationsunternehmen, Versorgungsgesellschaften, Automobilhersteller und staatlich geförderte Smart Cities. Jedenfalls ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich kompetent beraten zu lassen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, um als zentraler Akteur eines eigenen florierenden Ökosystems endlich wieder wirkliches Wachstum zu erzielen.