IT als reiner Overhead

Häufig wird die IT-Abteilung gleichgesetzt mit der IT-Infrastruktur oder den Betreuern großer Anwendungsfamilien à la SAP. Da die IT als reiner Kostenfaktor betrachtet wird, werden demzufolge die IT-Stückkosten auch als einzig existenter Hebel gesehen, auf dem dann ein entsprechendes Augenmerk liegt. In der Konsequenz haben diverse Spar- und Outsourcingrunden ihre Spuren hinterlassen, indem offensichtliche Kosten wie Lizenzen, Personal und IT-Infrastruktur häufig bis auf ein Minimum reduziert wurden. Insgesamt wird über das Aufrechterhalten des IT-Betriebs und die Abwicklung von Projekten kaum ein Wertbeitrag gesehen.
Diese Außensicht geht in der Regel einher mit einem entsprechenden Selbstverständnis: Die IT versteht sich selten als Treiber von Innovationen und damit von zukünftigen Erlösquellen. In der Regel treibt sie nicht, sondern wird getrieben. Der Ansatz „IT follows the business“ kann auch bequemer sein, als die Einsamkeit des Pioniers, der sich anmaßt, die Chancen und Herausforderungen der Zukunft zu erkennen.

Mehrdimensionales Anforderungsprofil an die IT von heute

Die Schlagworte sind bekannt: Internet der Dinge, Industrie 4.0, Digitalisierung… Der Hochlohnstandort Deutschland lässt sich nur über Preisaufschläge bei den Produkten rechtfertigen. Höhere Preise bezahlt die globale Kundschaft für bessere Qualität, effizienteren Betrieb über den gesamten Lebenszyklus und Innovation. Innovation erfolgt mehr und mehr digital, so dass der IT-Anteil an Produkten und Dienstleistungen massiv ansteigt.

Mit dem wachsenden Digital-Anteil in Produkten und Dienstleistungen wandeln sich Hersteller und Dienstleister zumindest teilweise zum Softwarehersteller. Es entsteht neben der klassischen Büro- und Infrastruktur-IT eine „Produkt-IT“. Insbesondere bei zukünftigen IT-basierten Services ist eine enge Verzahnung der Produkt-IT mit der klassischen Backoffice-IT zwingend erforderlich. Die Integration ist Voraussetzung für eine effiziente und sichere Handhabung von beispielsweise verbrauchsabhängiger Faktura (Abo-Modelle), Wartungs- und Garantieleistungen, Innovationen etc.
Von der klassischen IT ist hier vor allem die Offenheit für die Dynamik der Anforderungen aus F+E, Produktentwicklung und Customer Innovation gefragt. Jedes Unternehmen wird einen „Produktionsprozess“ für den digitalen Anteil seines Produkt- und Serviceangebots entwicklen müssen, eine Art „Digital Product Lifecycle Management“. Dies sind klassische Prozesse eines Softwareherstellers und -dienstleisters, die Teil des Produktlebenszyklus werden müssen.

Die flächendeckende Verbreitung von Tablets und Smartphones hat die Erwartungshaltung auf Seiten der Fachabteilungen grundlegend verändert. Alles muss so leicht zu bedienen sein wie eine App. Der Installationsaufwand sollte nicht komplexer als der Download einer App aus dem App-Store sein. Zu guter Letzt sollte die Lösung zudem sehr kurzfristig verfügbar sein. Gegenläufig zur gesunkenen Bereitschaft, lange auf „eine Lösung von der IT“ zu warten, und der enormen Verbreitung von Tablets und Smartphones, lässt sich stellenweise kein gewachsenes Verständnis für die Zwänge und Gegebenheiten der IT feststellen: Eine neues Werk oder eine neue Anlage zu planen und zu bauen, dauert Jahre. Eine neue IT Lösung sollte indes – ohne große Vorlaufzeit – kurzfristig umgesetzt werden können. Verstärkend kommt eine teilweise nicht mehr gegebene Verfügbarkeit und Bereitschaft zur fachseitigen, zwingend erforderlichen Mitarbeit in IT-Projekten hinzu.
In einem zunehmend komplexen Geflecht aus Abhängigkeiten und Erwartungshaltungen droht die IT zwischen Fachabteilung, Outsourcer, Cloud-Betreiber etc. zerrieben zu werden – allein gelassen vom Top Management, das nicht ausreichend Verständnis und Rückendeckung zeigt.

Eine neue Marke für die IT

Es wäre falsch, bei dieser Situationsanalyse stehen zu bleiben. Ganz im Gegenteil! Vor allem das Anforderungsprofil an den IT-Mitarbeiter von heute und morgen ist enorm. Die komplexeren Qualifikationsanforderungen aus IT und Business, das sinkende Angebot an Fachkräften und der Konkurrenzkampf der Unternehmen untereinander um die vielseitigen Ressourcen zwingen zur Aktion.
Im internen Macht- und Kommunikationsgefüge des Unternehmens muss die IT sich neu positionieren. Auf Grundlage der Unternehmensstrategie sollte die IT eine eigene Strategie und eine eigene Markendefinition entwickeln. Für dieses neue Verständnis sollte sie sich grundlegend und konsequent neu ausrichten und dem entsprechend auch auftreten.

Auch das wird kein einfacher Weg, weder IT-intern noch in der Interaktion mit den internen Kunden innerhalb des Unternehmens. Passivität wäre allerdings die schlechteste Antwort auf die Fragen von heute!
BearingPoint IT Advisory unterstützt CIOs und IT-Abteilungen bei der Überprüfung und Neuausrichtung der Marke „IT“ innerhalb des Unternehmens. Entscheidend ist, die Ausrichtung ausgehend von der Geschäftsstrategie des Unternehmens zu denken. Daraus ergibt sich ein klares Anforderungsprofil an den IT-Bereich und sein Leistungsportfolio. Bei dieser Überarbeitung unterstützen unsere durchweg sehr erfahrenen Berater. Wir definieren gemeinsam den Zielzustand hinsichtlich Leistungsangebot, Organisation, Abläufe, Personal, Anwendungen, Infrastruktur und Innovation. Der Weg zu diesem Ziel wird in einer umfassenden Roadmap erarbeitet. Wir machen beim Konzept nicht halt. Unser Team bleibt selbstverständlich gerne weiter an Bord, damit das angestrebte Ziel auch erreicht wird.

Wie soll die Marke Ihres IT-Bereichs in Zukunft aussehen?